6. ETP-Jahrestagung: Schweizer Energiemarkt

Die im Herbst angekündigten Strompreiserhöhungen von bis zu 25 Prozent haben in der Schweiz erneute Diskussionen um die Strommarktliberalisierung ausgelöst. Nicht nur in den einzelnen Kantonen wird über die Angemessenheit der Erhöhungen gestritten, sondern auch die Eidgenössische Elektrizitätskommission (EICom) prüft, ob die Tariferhöhungen gerechtfertigt sind.

Als Grund für die Strompreiserhöhungen werden vor allem die Kosten für den Stromtransport durch die nationale Netzgesellschaft Swissgrid genannt, die für ihre Systemdienstleistungen 2009 eine Milliarde Franken in Rechnung stellen will. Darüber hinaus verteuert sich 2009 der Strom um 0,45 Rappen pro Kilowattstunde, um die Einspeisvergütung für erneuerbare Energien zu gewährleisten.

Die 6. ETP-Jahrestagung „Schweizer Energiemarkt“ (27. und 28. Januar 2009, Zürich) greift die aktuellen Diskussionen um die Liberalisierung des Strommarkts in der Schweiz auf und zieht eine erste Bilanz drei Wochen nachdem Grosskunden frei ihren Stromversorger wählen können. Dr. Matthias Gysler (Bundesamt für Energie) stellt die Energiestrategie des Schweizer Bundesrates vor und geht auf das novellierte Energiegesetz ein. Mit dem Maßnahmenpaket des neuen Energiegesetzes soll die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien bis 2030 um mindestens 5,4 Milliarden Kilowattstunden erhöht und die Energieeffizienz gesteigert werden. Mit der Festlegung des Zuschlags für das Jahr 2009 auf 0,45 Rappen werden rund 258 Millionen Schweizer Franken zur Förderung der Erneuerbaren Energien zu Verfügung stehen. Renato Tami (EICom) nimmt aus Sicht der Überwachungsbehörde zur aktuellen Gesetzgebung und deren Umsetzung in den Kantonen Stellung und informiert über den neuesten Stand bei der Stromlieferung und Netznutzung.

Im Rahmen der großen Podiumsdiskussion über die Stellung der Schweiz als Energiestandort in Europa diskutieren Gysler und Tami gemeinsam mit Peter Graf (Sankt Galler Stadtwerke) und Dr. Christian Plüss (Erdgas Ostschweiz AG) über Versorgungssicherheit, Wettbewerb und das Entwicklungspotenzial der „Stromdrehscheibe Schweiz“. Plüss geht in seinem Vortrag auch auf die Rolle der Schweiz im europäischen Gasmarkt und Bedeutung von Erdgas für die Stromgewinnung ein. Rund 40 Prozent des verbrauchten Stroms wird in der Schweiz von Kernkraftwerken produziert. Da das Endlagerproblem in der Schweiz nicht gelöst und die Kernkraftwerke an das Ende ihrer Laufzeiten kommen, wird die Frage über Kraftwerksneubauten heftig diskutiert. Auf die mögliche Renaissance von Schweizer Kernkraftwerken und alternative Kraftwerksertüchtigungen geht Dr. Patrick Miazza (BKW FMB Energie AG) ein.

Neue Geschäftsfelder, die sich aus der Strommarktliberalisierung in der Schweiz für Energieversorger ergeben, zeigt unter anderen Rudolf Summermatter (Trianel Suisse AG) auf. Er beschreibt die Möglichkeiten, die sich aus Kooperationen, Fusionen und Beteiligungen ergeben und zeigt Vorgehensweisen für horizontale und vertikale Kooperationen auf. Aus Sicht der energieintensiven Industrie beschreibt Max Fritz (IGEB Interessengemeinschaft Energieintensive Branchen) die Erwartungen an die Marktöffnung.

Das vollständige Programm ist abrufbar unter:
www.iir.de/inno-energieschweiz09

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Senior- Pressereferentin
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