20. Jahrestagung der AG Fuß: Fußgeschwüre und Amputationen bei Diabetes-Patienten verhindern

Bleiben diese unentdeckt, gehören Geschwüre bis hin zu Amputationen zu den bedeutendsten Konsequenzen. Jährlich führen Ärzte daher rund 70 Prozent der 60 000 Amputationen in Deutschland bei Menschen mit Diabetes durch.

Die Arbeitsgemeinschaft Fuß der DDG trifft sich am 9. und 10. März 2012 am Campus Westend in Frankfurt am Main zum wissenschaftlichen und medizinischen Austausch. Im Rahmen der Fachtagung stellen von der AG Fuß anerkannte Zentren ihre Behandlungsergebnisse vor. Aktuell sind weit über 200 Praxen oder Klinikambulanzen und über 100 Kliniken als Fußbehandlungseinrichtungen anerkannt.

Ein erhöhtes Risiko für das sogenannte diabetische Fußsyndrom haben schätzungsweise eine Millionen Diabetiker. Eine Ursache kann eine schlechte Blutzuckerkontrolle sein. Denn ein hoher Blutzucker schädigt die Nerven, so dass eine Neuropathie entsteht. Da Betroffene dadurch keine Schmerzen mehr in den Füßen empfinden, nehmen sie Druckstellen und Verletzungen kaum wahr.

Den diabetischen Fuß bemerken sie häufig erst, wenn sich Geschwüre oder schwer heilende Wunden bilden. Das Risiko hierfür ist für Typ 1- und Typ-2-Diabetiker gleich hoch. Schlimmstenfalls hat das diabetische Fußsyndrom eine Amputation zur Folge.

„Jedes Jahr verlieren zehntausende Diabetiker in Deutschland Zehen, Füße oder Beine aufgrund solcher entzündeter Fußwunden“, sagt Dr. med. Bernardo Mertes, Leiter der CCB Diabetes-Abteilung des Cardioangiologischen Centrums Bethanien (CCB) am Agaplesion Bethanien Krankenhaus in Frankfurt am Main. „Jedoch sind sich Fachleute weltweit darüber einig, dass viele dieser Amputationen vermeidbar wären“, so der Diabetologe. Oft würden Gliedmaßen aber schon deshalb amputiert, weil eine Wundheilung nicht gelingen will.

Die AG Fuß der DDG hat zum Ziel, die Betreuung und Versorgung von Menschen mit Diabetes, die an Fußproblemen leiden, zu verbessern. Im Rahmen ihrer 20. Jahrestagung am Freitag, den 9. und Samstag, den 10. März 2012 in Frankfurt am Main diskutieren die Teilnehmer neueste wissenschaftliche Erkenntnisse, qualitätssichernde Maßnahmen und Empfehlungen zur Therapie, Beratung und Schulung beim diabetischen Fußsyndrom.

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