Workshop: Biodiversität u. Ökosystemdienstleistungen von Wäldern

Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) veranstaltet vom 29.6. bis 1.7. in Zusammenarbeit mit der Chinese Academy of Environmental Sciences (CRAES) auf der Insel Vilm den vierten deutsch chinesischen Workshop.

Anlässlich des Internationalen Jahr des Waldes ist das Ziel des Workshops der fachliche Austausch über Fragen der multifunktionalen Forstwirtschaft im Hinblick auf eine stärkere Berücksichtigung des Schutzes von Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen in Wäldern. Chinesische und deutsche Fachleute von verschiedenen Naturschutz- und Forstinstitutionen diskutieren über Instrumente und Konzepte, wie die Widerstandsfähigkeit der Wälder erhöht sowie zur Erhaltung der Biodiversität und von Ökosystemdienstleistungen beigetragen werden kann.

„Deutschland und China haben beide eine besondere Verantwortung für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung, um die ökologischen, ökonomischen und sozialen Ansprüche an den Wald ausgeglichen zu erfüllen. Ich freue mich daher sehr, dass wir in diesem Workshop die Möglichkeit haben, uns über neue Ansätze zum Schutz der Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen in Wäldern sowie zur Anpassung der Wälder an den Klimawandel auszutauschen,“ sagte BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel.

Hintergrund:
Bereits seit 1994 existiert ein bilaterales deutsch chinesisches Umweltabkommen. In den letzten Jahren standen Themen zu Biodiversität verstärkt im Interesse beider Länder. Dies geschah auch im Hinblick auf die zu erfüllenden Verpflichtungen aus dem Übereinkommen über die biologische Vielfalt (CBD), das u.a. ein Arbeitsprogramm zum Schutz von Wäldern enthält.

China besitzt noch Restareale von biodiversitätsreichen Primärwäldern, die sich aber zunehmend verringern. Gleichzeitig ist es aktuell das Land mit einer der höchsten Aufforstungsraten der Welt. Deutschland hingegen besitzt keine Urwälder mehr, jedoch eine über Jahrhunderte gewachsene und ausgeprägte Forsttradition mit hohem Wissensstand und Erfahrungsschatz im Bereich nachhaltiger multifunktionaler Waldbewirtschaftung wie z. B. der naturnahen Aufforstung.

Der Anteil der Waldfläche in China ist in den letzten Jahren wieder gestiegen und beträgt derzeit 20%. In China bestehen zahlreiche Aufforstungsprogramme und das Ziel ist es die Waldbedeckung noch weiter zu erhöhen. Die ökologische und ökonomische Qualität der meisten Bestände liegt jedoch weit unter den natürlichen Potenzialen. Projekte zur Integration nachhaltiger und naturnaher Waldwirtschaft sind sehr wichtig, ihre Anzahl ist steigend. Im neuen Fünf-Jahresplan Chinas wird Nachhaltigkeit explizit erwähnt.

Die Wälder der Welt sind das bedeutendste Landökosystem im Hinblick auf den Klimaschutz und der biologischen Vielfalt. Sie bilden die natürliche Lebensgrundlage für einen Großteil der Menschheit. Die Biodiversität von Wäldern bringt eine breite Palette von Gütern (z.B. Bau- und Brennholz, Nahrung aber auch medizinische Pflanzen) und von ökologischen Dienstleistungen (z.B. Schutz abiotischer Ressourcen wie Wasser, Boden, Luft aber auch von Schutz vor Lawinen sowie Stätte der Erholung und kultureller Begegnung) hervor. Des Weiteren spielen Wälder eine wichtige Rolle als Kohlenstoffsenke als Maßnahme zum Klimaschutz und bei der Anpassung an den Klimawandel. Je intakter und naturnaher ein Waldökosystem ist, desto besser können diese verschiedenen Funktionen und Ökosystemdienstleistungen erfüllt werden.

Nähere Informationen zu der Workshopreihe erhalten Sie beim Bundesamt für Naturschutz, Konstantinstraße 110, 53179 Bonn, Tel.: 0228 8491 17 45 oder unter http://www.bfn.de/0310_deutsch-chin-biodiversitaet.html

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Franz August Emde idw

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