RUB-Workshop zum Geist der Tiere: Experten wollen Grenze zwischen Menschen und Tieren neu ziehen

Krähen lösen Probleme mit Werkzeugen, Bonobos lernen Symbole zu verstehen und zu verwenden, Elstern erkennen sich selbst im Spiegel. Lange Zeit waren Philosophen der Meinung, der Mensch unterscheide sich vom Tier durch seinen Vernunftgebrauch.

Ob diese traditionelle Grenze noch haltbar ist, diskutieren Experten auf dem internationalen Workshop „Animal Cognition: Behavioural Studies and Theory Formation“ vom 28. bis 30. Juni an der Ruhr-Universität. Das Programm startet am Donnerstag um 12.30 Uhr im Veranstaltungszentrum (Mensagebäude, Ebene 04). Es werden ca. 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet. Vertreter der Medien sind herzlich eingeladen.

Programm im Internet

http://www.ruhr-uni-bochum.de/philosophy/animalcognition/

Intelligente Leistungen von Tieren

Prof. Dr. Albert Newen organisiert die Tagung mit seinen internationalen Kollegen Prof. Dr. Colin Allen (Bloomington) und Dr. Cameron Buckner (Houston) vom RUB-Institut für Philosophie II, sowie mit Prof. Dr. Onur Güntürkün, Leiter der Abteilung Biopsychologie. „Wir wollen mit der Veranstaltung die neuesten Erkenntnisse aus der Erforschung von intelligenten Leistungen bei Tieren verknüpfen, um das Verhältnis von Mensch und Tier neu zu bestimmen“, sagt Newen. Zahlreiche Sprecher aus dem In- und Ausland sind dafür angekündigt. Die Tagung bietet dem wissenschaftlichen Nachwuchs die Möglichkeit, sich durch Kurzvorträge oder Posterbeiträge aktiv in die Diskussion einzubringen.

Inhaltliche Vielfalt

In welchem Ausmaß Tiere Symbole verstehen und ob die Grenze zwischen Mensch und Tier neu gezogen werden muss, sind die Leitfragen für den ersten Teil des Workshops. In einem zweiten Themenblock steht die Frage im Vordergrund, ob die Leistungen der Tiere letztlich nur durch Assoziationen erzeugt sind oder doch echte kognitive Prozesse involvieren. Außerdem diskutieren die Experten die Ursachen für die hohe Intelligenz von Affen. Theorien über die kognitive Evolution werden mit den neuesten neurowissenschaftlichen Studien bei Krähen und Primaten in Einklang gebracht. Schließlich beschäftigen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit den Methoden und der Interpretation von Beobachtungsstudien bei Tieren.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Albert Newen, Institut für Philosophie II der Ruhr-Universität, 44780 Bochum, Tel. 0234/32-22139

albert.newen@rub.de

Angeklickt

Tagungs-Webseite
http://www.ruhr-uni-bochum.de/philosophy/animalcognition/
Redaktion: Dr. Julia Weiler

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Dr. Josef König idw

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