Neue Holzwerkstoffe für Türen und Tore

Holzwerkstoffe sind aus Vollholz, Furnier, Spänen, Fasern oder Strands hergestellte Verbundmaterialien, die mit ihrer Vielfalt an dekorativen Oberflächen als voll ausgereifte Produkte gelten. Dennoch sind in jüngster Zeit neue Holzwerkstoffe entwickelt worden, mit denen spezielle Anforderungen des Marktes erfüllt werden können.

Beispielsweise müssen Holzwerkstoffe klimabeständig sein, wenn sie exportiert werden sollen, ihr Gewicht sollte gering sein, um die Transportkosten zu senken, sie müssen neuen Beschlägen und Verbindungen standhalten, was die Anforderungen an ihre Festigkeit erhöht, und sie sollten gegen Feuchtigkeitseinflüsse resistenter sein. Diese neuen Anforderungen ergeben sich auch aus dem Umweltschutz und aus den Kostensteigerungen beim Rohstoff Holz.

Einige dieser Anforderungen, wie beispielsweise die Gewichtsverminderung, konnten bisher zwar erfüllt werden, allerdings nur zu höheren Preisen, da die Verfahrenstechnik aufwändiger ist. Mehrere der Anforderungen gleichzeitig zu erfüllen, ist nur mit neu entwickelten Holzwerkstoffen möglich. Dazu gibt es drei Lösungsansätze:

1. Ausbildung von Hohlraumstrukturen (Wabenplatten)

Bei der Herstellung von Türen für den Innenbereich waren schon seit langem Hohlraumstrukturen in Spanplatten üblich, wobei Röhren diese Hohlräume bildeten. Deshalb ist zu erwarten, dass in der Türenherstellung die gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen mit Hohlraumstrukturen weiterentwickelt werden, zumal eine Tür, zumindest nach Ansicht vieler Kunden, auch nicht zu leicht sein soll, denn sie soll ja ins Schloss „fallen“.

2. Sandwichkonstruktionen

Mit Sandwichkonstruktionen, die verschiedene Werkstoffe kombinieren (Fasern, Späne, Furnier, Vollholz, aber auch Zement und Gips) und mit Deckschichten ummanteln, werden sowohl die Anforderungen an Festigkeit als auch die an Wärme- und Schalldämmung sowie an Gewichtsverminderung erfüllt. Vor dem Hintergrund steigender Holzpreise und der Anforderungen an Festigkeit und Dämmung werden diesen Konstruktionen größere Marktanteile vor allem im Torbereich, aber auch im Türenbereich zugetraut, zumal die Kombinationsmöglichkeiten vielfältig sind und damit auch die unterschiedlichsten technischen Anforderungen erfüllt werden.

3. Leichte Faserplatten

Aufgrund der traditionell starken Stellung der Spanplatten in der Türenherstellung werden es dagegen Leicht-Faserplatten schwer haben, größere Marktanteile zu erreichen. Ihr Potenzial liegt vor allem in der Möbelherstellung und bei Decken und der Wandverkleidung.

Der Einsatz neuer Holzwerkstoffe bei Türen und Toren muss auch vor dem Hintergrund der europäischen Normung gesehen werden. Diese ist bei den herkömmlichen Werkstoffen fast abgeschlossen; die internationalen Normen haben die Internationalisierung der Holzwerkstoffindustrie begünstigt. Zugleich haben die europäischen Konzerne die Euro-Normierung vorangetrieben. Diese Normierung des Türen- und Torenmarktes kann sich allerdings bei der Markteinführung neuer Holzwerkstoffe bremsend auswirken.

Keine Probleme wird es dagegen bei der Bearbeitung der Vorprodukte und bei der Produktion von Türen und Toren mit neuen Werkstoffen geben. Die Technik ist in den vergangenen Jahren entwickelt worden, und der neueste Stand der Türen- und Torenherstellung ist auf der LIGNA+ 2007 (14. bis 18. Mai) in Hannover zu sehen. Die Technik zur Herstellung von Bauelementen und Massivholzprodukten gehört zu den größten Segmenten der Weltmesse für die Forst- und Holzwirtschaft und der damit verbundenen Messe „Handwerk, Holz und mehr“, die in den Hallen 11 und 14 bis 17 stattfindet.

Weitere Informationen zum gesamten Programm der LIGNA+ HANNOVER 2007 sowie zu einzelnen Angebotsschwerpunkten stehen im Internet unter www.ligna.de und www.handwerk-holz-mehr.de.

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Anja Brokjans presseportal

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