Ein Segelflieger fährt nach Berlin

Auf der Internationalen Luftfahrtausstellung in Berlin vom 16. bis 21. Mai wird das turbinengetrieben Segelflugzeug, ein Projekt von Studierenden der Fachhochschule Esslingen – Hochschule für Technik und des Instituts für Angewandte Wissenschaften, ausgestellt.


Auch wenn der Prototyp schon fast fertig gestellt ist, kann das turbinengetriebene Segelflugzeug, das von Studierenden der Fakultät Maschinenbau der Hochschule für Technik – Fachhochschule Esslingen (FHTE) entwickelt wird, noch nicht durch die Lüfte segeln. Dafür müssen noch etliche Projekte durchgeführt werden. Das ehrgeizige Ziel, das sich Prof. Ulrich Gärtner und seine Mitarbeiter im Institut für Angewandte Forschung an der FHTE gegeben haben, ist die Entwicklung eines Motorseglers mit Heimkehrhilfe.

Das turbinengetriebene Segelflugzeug wird auf der ILA, der Internationalen Luftfahrtausstellung in Berlin, vom 16. bis 21. Mai der Öffentlichkeit gezeigt. Schon im Vorjahr gab es viele begeisterte Segelflieger, die in dieses Projekt große Hoffnungen setzen.

Segelflugzeuge mit Motoren gibt es auch schon heute. „Doch“, so Clemens Harr, Assistent im IAF, „verlieren diese Segelflugzeuge sehr schnell an Höhe, wenn sie ihren Motor ausklappen. Ob man dann den Segelflugplatz erreicht, ist fraglich. Da das Triebwerk jedoch in den Segler eingebaut ist, geht keine unnötige Zeit für das Ausfahren des Triebwerks verloren.“ Ohne Antrieb müsste das Segelflugzeug bei schlechter Thermik irgendwo auf dem Acker landen.

Eine Heimkehrhilfe wäre daher für alle Segelflugfans sehr hilfreich. Doch an dem Einbau des Antriebes muss noch einiges erarbeitet werden. Ein Brandschutz muss her, denn sonst würde die Erfindung nicht den Vorschriften des Luftfahrtbundesamtes entsprechen. Hier wurde die Lösung gefunden. Ein Sprinklersystem, das im Brandfall aus einem wassergefüllten Hochdruckbehälter gespeist wird, wird durch einen Sensor ausgelöst und löscht einen Triebwerksbrand sofort. Und auch die Schalldämpfung ist in diesem Projekt ein wichtiges Thema. Bei einem Überflug in 300 m Höhe darf das Triebwerk nur eine bestimmte Lautstärke am Boden erzeugen. Deshalb müssen besondere Schalldämpfer eingebaut werden, die in Zusammenarbeit mit einem Automobilzulieferer entwickelt wurden. Das Segelflugzeug soll in Zukunft Kleinlasten bis zu zehn Kilo transportieren können. Sensoren für Luft- oder Klimaproben könnten dann ohne Probleme im Außenbereich des Segelfliegers angebracht werden.

Viele Firmen haben Interesse an diesem Projekt. Alle Schritte werden sorgfältig dokumentiert. Wichtig hierbei ist jedoch, dass die Dokumentation des Wissens nicht so ausführlich ist, dass sie niemand liest, aber auch nicht zu knapp gehalten ist, dass das Projekt nicht mehr nachzuvollziehen ist. Dieses Wissensmanagement ist für Firmen in der Produktentwicklung sehr wichtig. Dementsprechend konnten für dieses Projekt genügend Sponsoren gefunden werden.

Media Contact

Cornelia Mack idw

Weitere Informationen:

http://www.fht-esslingen.de

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