Verleihung des Wilhelm-Klauditz-Preises und des Nachwuchswissenschaftlerpreises 2009

Die Wissenschaftler stellten in acht Vorträgen aktuelle Forschungsergebnisse aus der Institutsarbeit vor. Unter anderem ging es um Verbindungstechnologien im Holzbau, Kleben und Beschichten von Holz sowie Emissionen aus Holz und Holzwerkstoffen.

Die Verleihung des Wilhelm-Klauditz-Preises für Holzforschung und Umweltschutz war der Höhepunkt der Veranstaltung. Der mit 5000 Euro dotierte Preis wird seit 1988 verliehen, inzwischen in dreijährigem Turnus. Mit dem Preis werden herausragende wissenschaftliche oder anwendungstechnische Arbeiten auf dem Gebiet der Holzforschung und -verwendung gewürdigt, insbesondere solche, die dem Umweltschutz dienen. Die Preisverleihung erfolgte durch den niedersächsischen Wissenschaftsminister Lutz Stratmann.

Ausgezeichnet wurde eine Forschergruppe, zu der Dr.-Ing. Hendrik Wust (Forschungszentrum Jülich), Prof. Dr.-Ing. Ulrich Schwarz (FH Eberswalde), Prof. Dr.-Ing. André Wagenführ (TU Dresden), Prof. Dr. Eckhard Beyer (Fraunhofer IWS), Frau Dr. rer. nat. Irene Jansen (Fraunhofer IWS), Dipl.-Ing. Michael Oertel (Gesellschaft für Wissens- und Technologietransfer Dresden) und Dipl.-Ing. Rico Rechner (TU Dresden) gehören.

Die ausgezeichnete Arbeit befasst sich mit einem neuen Verfahren der Kantenverarbeitung im Möbelbau. Durch interdisziplinäre Zusammenarbeit ist es den Wissenschaftlern gelungen, die Schmalflächenbeschichtung von Möbelwerkstoffen mittels eines lasergestützten Verfahrens bis zur Anwendungsreife zu entwickeln. Mit dem Verfahren kann eine Schwachstelle bei der Verarbeitung plattenförmiger Holzwerkstoffe in der Fertigung hochwertiger Möbel grundlegend verbessert werden. Gleichzeitig wurde erstmals Laserstrahltechnik in der Holz- und Möbelindustrie eingesetzt. Der Klebprozess lässt sich so mit einer bedeutend höheren technischen und optischen Qualität realisieren. Das Verfahren ermöglicht darüber hinaus, den Aufwand zum Bau der Beschichtungseinrichtung zu verringern, die Prozessgeschwindigkeit zu steigern und die Energiekosten zu senken. Höhere Wärmestandfestigkeiten der Kanten durch Einsatz höherschmelzender Klebstoffe verbessern zusätzlich die Gebrauchstauglichkeit der hergestellten Möbel.

Für die Maschinenindustrie und die Möbelfertigung hat die ausgezeichnete Arbeit damit eine hohe technische Relevanz. Die Entwicklung ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie ein wirtschaftlich interessanter Transfer neuer Technologien in die Holzindustrie durch fach- und institutsübergreifende Forschung bewirkt werden kann.

Verliehen wurde darüber hinaus der Nachwuchswissenschaftlerpreis des Internationalen Vereins für Technische Holzfragen e.V. Preisträger des mit 1000 Euro dotierten Preises ist Jan Stender, Mitarbeiter am WKI. Der Diplom-Chemieingenieur wurde für seine Diplomarbeit „Vergleichende Untersuchungen der Materialeigenschaften von Wood-Plastic-Composites (WPC) auf Basis von Hanf- und Holzfasern sowie Holzpartikeln“ ausgezeichnet. In seiner Arbeit hatte er den Einfluss dieser Refinerfasern sowie von Haftvermittlern auf die Eigenschaften der daraus hergestellten WPC untersucht. Die Ergebnisse der Diplomarbeit liefern wichtige Grundlagen für die weitere Optimierung von WPC auf der Basis von Refinerfasern und stellen eine Basis dar, auf der neue Anwendungspotenziale von WPC erschlossen werden können.

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