Preiswürdiger Nachwuchs

Der mit 10.000 Euro dotierte Nachwuchsforschungspreis des Förderkreises der Universität Münster geht in diesem Jahr zu gleichen Teilen an den Biologen Dr. Thomas Hummel und den Physiker Dr. André Schirmeisen. Verliehen wird der Preis am 4. Juni um 18.15 Uhr in Münster im Gebäude der Sparkasse Münsterland Ost.

Dr. Thomas Hummel wird für seine Arbeiten zur Analyse der Entwicklung des Nervensystems mit dem Schwerpunkt der Untersuchung synaptischer Verschaltungen ausgezeichnet. Für diese Untersuchungen am Institut für Neuro- und Verhaltensbiologie der WWU Münster erhielt Hummel bereits den Wissenschaftspreis der NRW-Akademie der Wissenschaften. Um herauszufinden, wie ein komplexes neuronales Netzwerk entsteht, nutzt er das Insektengehirn von Drosophila als experimentelles Modellsystem.

Hummel hat eine Methode entwickelt, mit der man sowohl gezielt Gene ausschalten als auch gleichzeitig in sehr hoher Auflösung die daraus resultierenden Störungen darstellen kann. Ein besseres Verständnis der Gehirnentwicklung kann auch zu therapeutischen Fortschritten, zum Beispiel bei der Regeneration nach Verletzungen im erwachsenen Gehirn beitragen.

Dr. André Schirmeisen hat sich mit den atomaren Prozessen von Reibungsvorgängen beschäftigt und dazu am Physikalischen Institut der Universität Münster eine eigene Arbeitsgruppe aufgebaut. Die Grundlagenforschung mündet bei Schirmeisen immer wieder in praktischen Anwendungen. So hat er beispielsweise einen Haftsensor entwickelt, der die Wechselwirkungen von Metallen auf Polymere zerstörungsfrei und kontaktlos überprüfen kann. Seine Arbeiten haben unter anderem bereits zu einer Patentanmeldung geführt.

Bei der feierlichen Preisübergabe am 4. Juni im Haus der Sparkasse Münsterland Ost an der Weseler Straße werden die beiden münsterschen Nachwuchswissenschaftler im Gespräch mit der Mannheimer Wissenschaftsredakteurin Dr. Stefanie Seltmann ihre Forschungsarbeiten erläutern. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses wird von der Gesellschaft zur Förderung der WWU Münster seit 1980, dem Jahr des 200jährigen Bestehens der Universität Münster, jährlich an junge Wissenschaftler aus verschiedenen Fachgebieten vergeben.

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer