Japanpreis für Peter Grünberg

Grünberg, der auch nach seiner Emeritierung noch am Forschungszentrum Jülich arbeitet, erhält die Auszeichnung zusammen mit seinem französischen Kollegen Albert Fert (Universität Paris-Süd) für die Entdeckung des Riesen-Magnetwiderstands. Beide Wissenschaftler hatten diesen Effekt unabhängig voneinander im Jahr 1988 entdeckt, als sie die Wechselwirkung von magnetischen Schichten untereinander untersuchten. Damals wurde diese Frage als reine Grundlagenforschung betrachtet, aber Grünberg erkannte schnell, welches Potenzial hier für die Anwendung verborgen war.

Heute wird dieser Effekt in fast jedem Lesekopf für Computerfestplatten und andere Speichermedien genutzt. Denn durch den Riesenmagnetwiderstandseffekt kann der Lesekopf wesentlich feinere Muster auf der Festplatte auslesen. Das bedeutet: Ein Vielfaches an Speicherkapazität.

Gleichzeitig hat Peter Grünberg mit seiner Arbeit zu magnetischen Sandwichstrukturen ein neues, spannendes Forschungsgebiet betreten: Die Spinelektronik könnte nach der Mikroelektronik das nächste Zukunftsfeld werden.
„Peter Grünberg ist ein sehr kreativer Denker und Wissenschaftler, er stellt die richtigen Fragen und sucht hartnäckig nach einer Antwort. Ich freue mich, dass er nun auch Träger des weltweit renommierten Japan-Preises geworden ist“, erklärt Prof. Dr. Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft.

Die „Japan Preise“ sind jeweils mit 50 Millionen Yen (325.000 Euro) dotiert und sollen zum asiatischen Äquivalent des Nobelpreises aufgebaut werden.

Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie, Verkehr und Weltraum. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit 25.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 15 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 2,3 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894). www.helmholtz.de

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