Beim Beatmen Strom sparen

Die Ingenieure Christian Hoffmann und Dr. Winfred J. Kuipers von der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH) haben heute den mit jeweils 3.000 Euro dotierten Preis der Metall- und Elektroindustrie 2012 erhalten. Es war die 26. Verleihung dieser Auszeichnung, die die Nordmetall-Stiftung für herausragende Leistungen von Studierenden und Nachwuchswissenschaftlern an der TUHH auslobt.

Hoffmann entwickelte im Rahmen seiner Masterarbeit ein neues Beatmungsgerät, über das Patienten mit Sauerstoff versorgt werden können. Die Arbeit erfolgte in enger Zusammenarbeit mit dem Hamburger Medizintechnikunternehmen Weinmann. Während bisherige Geräte immer mehr als 40 Prozent Sauerstoff in die Beatmungsluft mischen, ermöglicht Hoffmanns Erfindung dank eines neuartigen Reglers auch Mischungen mit weniger Sauerstoffgehalt. Das spart nicht nur Sauerstoff sondern auch Energie, so dass solche Geräte bevorzugt in Entwicklungsländern eingesetzt werden können, wo Sauerstoffflaschen nur begrenzt verfügbar sind.

Kuipers beschäftigte sich in seiner Doktorarbeit mit Flammen-Ionisations-Detektoren. Diese Geräte werden zur schnellen Ermittlung des Kohlenwasserstoffgehalts von Stoffen benötigt und zum Beispiel in Heizkraftwerken oder in der Umweltanalytik eingesetzt. Kuipers entwickelte dazu ein Gerät, in dem die zu untersuchenden Stoffe verbrannt und analysiert werden. Obwohl dieser winzige Verbrennungsraum kleiner als ein Quadratzentimeter ist, kann Kuipers darin eine stabile Flamme erzeugen. Zu dieser neuen Technologie konnten bereits drei Patente angemeldet werden.

„Gemeinsam stehen der Verband Nordmetall, seine Stiftung und die TUHH für die ingenieurwissenschaftliche Bildung, die Förderung von Innovation, Investitionen in Bildung und die Sicherung des wissenschaftlich-technischen Nachwuchses. Sie stehen für die Entwicklung tragfähiger Konzepte zur kontinuierlichen Förderung des Interesses an den Fächer Mathematik, Naturwissenschaften, Informatik und Technik. Nordmetall ist ein verlässlicher Partner der TUHH und unterstützt uns mit Rat, Tat und finanziellen Mitteln bei unserem ständigen Reformprozessen in der Lehre und in der Forschung“, sagte Professor Garabed Antranikian, Präsident der TUHH.

„Die Nachfrage nach Akademikern aus den MINT-Fächern wird in den nächsten Jahrzehnten nicht nachlassen. Seit 2010 hat sich allein das Stellenangebot für Ingenieure in Norddeutschland um 78 Prozent erhöht“, sagte Wolfgang Würst, Vorstandsvorsitzender der Nordmetall-Stiftung: „Die Hochschulen tragen für die Qualifizierung des Nachwuchses über ihren wissenschaftlichen Auftrag hinaus eine größere Verantwortung denn je. Wir müssen gemeinsam mehr Schüler für MINT-Studiengänge begeistern und mehr Studierende bis zum Abschluss begleiten“, so Würst.

Kontakt
für Nachfragen und O-Töne:

Peter Haas,
Pressesprecher NORDMETALL-Stiftung
Tel.: 040 / 6378-4231
Mobil: 0171 – 53 53 930
E-Mail: haas@nordmetall.de
Internet: www.nordmetall-stiftung.de

Martina Brinkmann
Pressestelle der TU Hamburg-Harburg
Mobil: 0160 – 82 23 208
E-Mail: martina–brinkmann@web.de
Internet: www.tuhh.de

Die NORDMETALL-Stiftung wurde 2004 vom Arbeitgeberverband NORDMETALL e.V. gegründet. Mit einem Stiftungskapital von 80 Mio. € werden Projekte in den Bereichen Bildung, Forschung, Wissenschaft, Kultur und Soziales in ganz Norddeutschland gefördert.

Die Technische Universität Hamburg-Harburg (TUHH) ist eine der jüngsten und erfolgreichsten Universitäten in Deutschland. 1978 gegründet, beschäftigt sie heute rund 100 Professorinnen und Professoren und 1.150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Bei rund 5.000 Studierenden eröffnet sich ein hervorragendes Betreuungs-verhältnis. Im Mittelpunkt der Forschung, der Lehre und des Technologietransfers steht das Leitmotiv, Technik für die Menschen zu entwickeln

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Rüdiger Bendlin idw

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