150 Jahre Telefon dank Johann Philipp Reis: Verleihung des Johann Philipp Reis-Preises 2011

Alle zwei Jahre vergeben der VDE, die Deutsche Telekom sowie die Städte Friedrichsdorf und Gelnhausen den mit 10.000 Euro dotierten Johann Philipp Reis-Preis. Dieses Jahr geht er an Dr. Patrick Marsch von der Nokia/Siemens GmbH und an Prof. Dr.-Ing. Alexander Raake von der TU Berlin für ihre herausragenden Leistungen im Bereich Telekommunikation. Beide gelten als führende Experten und für die Jury steht schon jetzt fest, dass ihre Innovationen Auswirkungen auf den Verbraucher haben werden.

Dr. Patrick Marsch gilt als maßgeblicher Pionier bei der Einführung des Kooperativen Übertragungsverfahrens (CoMP = Coordinated Multi-Point) im Mobilfunk, das zukünftig für weniger Funklöcher sorgen wird. Während die Interferenz der Signale zwischen benachbarten Mobilfunkzellen bisher als Störung hingenommen wurde, kann diese bei CoMP Verfahren als nutzbare Signalenergie verwendet werden. Konkret funktioniert das so, dass benachbarte Mobilfunkstationen gemeinsam die Signale von den Handys in ihren jeweiligen Zellen dekodieren, und auf diese Weise nicht nur die Interferenz herausrechnen können, sondern diese sogar vorteilhaft nutzen.

CoMP bietet die Möglichkeit, Datenraten im Mobilfunk deutlich zu erhöhen und auch den Nutzern zu helfen, die an den Grenzen zwischen benachbarten Zellen stehen und somit in heutigen Systemen besonders unter Interferenz leiden. Marsch liefert dazu theoretische Grundlagen und trägt als Projektleiter eines BMBF-Vorhabens (BMBF= Bundesministerium für Bildung und Forschung) zum erfolgreichen Aufbau eines Modellsystems und damit zur praktischen Realisierung des Verfahrens bei.

Prof. Dr.-Ing. Alexander Raake tat sich als Leiter mehrerer Forschungs- und Entwicklungsprojekte für innovative Sprachdienste hervor. Sein besonderes Interesse gilt der menschlichen Sprachwahrnehmung, Kriterien der Beurteilung der Sprachqualität, der Sprachverständlichkeit und der audiovisuellen Kommunikation. Sie umfassen die Sprach-, Audio- und Videoübertragung, audiovisuelle und Multimedia-Dienste sowie die Signalverarbeitung der menschlichen auditorischen und visuellen Wahrnehmung. Die von Alexander Raake geleitete Arbeitsgruppe Assessment of IP-based Applications befasst sich mit der Schnittstelle zwischen Multimediadiensten und deren Nutzern.

Die Forschungsthemen umfassen neben „klassischen“ Diensten wie Telephonie und Fernsehen über IP (IP= InternetProtokoll, VoIP, IPTV) Dienste wie Audio- und Videokonferenzen, Systeme der räumlichen Audiowiedergabe, 3-D-Video und 3 D-Fernsehen, Video-Streaming-Dienste wie Youtube oder Video on Demand, und die Nutzung des Internets im Sinne des „Internet-Surfens“.

Ziel ist es dabei, den Zusammenhang zwischen den technischen Eigenschaften der Multimediadienste und deren Systemkomponenten und der Nutzerwahrnehmung quantitativ zu beschreiben.

Melanie Mora

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