Neue Steuerungselemente für weitere Verbesserung des Bildungswesens

Bund und Länder packen gemeinsam die weitere Modernisierung des Bildungswesens an:

Bundesbildungsministerin Dr. Annette Schavan und die Bildungsministerinnen und -minister der Länder trafen sich heute zu ihrer ersten förmlichen Zusammenkunft nach Inkrafttreten der Föderalismusreform. Im Mittelpunkt des Gesprächs stand die Ausgestaltung der neuen Gemeinschaftsaufgabe „Feststellung der Leistungsfähigkeit des Bildungswesens im internationalen Vergleich“ (Artikel 91b Abs. 2 GG).

Mit der neuen Gemeinschaftsaufgabe hat der Verfassungsgeber die zentrale Rolle der Bildung für die Wettbewerbsfähigkeit der Bundesrepublik Deutschland und den sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft betont. Ziel ist es, im internationalen Vergleich die Qualität des deutschen Bildungswesens zu stärken. Dies befördert sowohl die Wettbewerbsfähigkeit insgesamt als auch die Lebenschancen des Einzelnen.

Zu dem Instrumentarium gehören internationale Vergleichsuntersuchungen wie PISA und IGLU, bei denen Ende 2007 neue Ergebnisse veröffentlicht werden.

Ein weiteres Steuerungselement ist die nationale Bildungsberichterstattung. Bund und Länder haben gemeinsam 2006 erstmals einen Überblick über die Entwicklung des gesamten deutschen Bildungswesens vorgelegt – von der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung bis hin zum Lernen im Erwachsenenalter.

Das neue Instrument der gemeinsamen Empfehlungen gibt Bund und Ländern die Möglichkeit, gemeinsam Ziele für die Weiterentwicklung des Bildungswesens zu erarbeiten und diese koordiniert in ihren jeweiligen Zuständigkeitsbereichen umzusetzen. Ein Beispiel für dieses koordinierte Zusammenwirken ist die Unterstützung der Reformanstrengungen der Länder im Schulbereich durch Bildungsforschung.

Der Präsident der Kultusministerkonferenz, Berlins Bildungssenator Prof. Dr. E. Jürgen Zöllner, sprach von einem guten Auftakt für die gemeinsamen Aufgaben: „Wir müssen mehr über die Wirkung der eingeleiteten Reformen erfahren, um aus erfolgreichen Beispielen zu lernen.“ Der KMK-Präsident und die Bundesbildungsministerin zeigten sich einig darüber, dass die Trias von Bildungsberichterstattung, Feststellung er Leistungsfähigkeit sowie die Bildungsforschung die Modernisierung des Bildungswesens befördere: „Wichtig ist das die gemeinsame Bildungsforschung eine angewandte, also Wirkungsforschung sein muss, die unmittelbaren Einfluss auf bildungspolitisches Handeln hat“, so Schavan und Zöllner.

Der Präsident der Kultusministerkonferenz und die Bundesbildungsministerin kündigten an, dass sich Bund und Länder in Kürze in der Steuerungsgruppe der neuen Gemeinschaftsaufgabe auf Vorhaben der Bildungsforschung im gemeinsamen Interesse verständigen werden. Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirates ist Prof. Jürgen Baumert.

Schwerpunkt des nächsten gemeinsamen Bildungsberichts im Jahre 2008 wird das Thema „Übergänge Schule – Berufsbildung – Hochschulbildung – Arbeitsmarkt“ sein. Gegenstand des Treffens von Bund und Ländern war daher auch das Thema „Reform in der Ausbildungsvorbereitung und in der beruflichen Bildung“. Dabei ging es vor allem um eine Verbesserung der Anschlüsse, der Abschlüsse und der Durchlässigkeit. „1,3 Millionen junge Menschen bis 29 Jahren haben keinen Berufsabschluss. Hier müssen wir alles tun, um Anschlüsse in das Berufsleben zu schaffen“, so Ministerin Schavan.

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