Stiftungsrat übernimmt MPG-Strukturkonzept für caesar

Präsident der Max-Planck-Gesellschaft begrüßt die Entscheidung

In seiner Sitzung am 2. Juni 2006 hat sich der Stiftungsrat caesar für das von der Max-Planck-Gesellschaft vorgelegte Strukturkonzept zur strategischen Fortentwicklung des Forschungszentrums in Bonn entschieden. Das Konzept sieht eine Anbindung an die Max-Planck-Gesellschaft unter Beibehaltung des Status einer rechtsfähigen Stiftung von caesar sowie eine wissenschaftliche Fokussierung auf die Schwerpunkte Neurodegeneration, Neuroregeneration und Neurosensorik/Neuroprothetik unter enger Einbindung in das regionale Umfeld vor.

Das Forschungszentrum caesar wurde 1995 als rechtsfähige Stiftung im Rahmen des Berlin/Bonn-Gesetzes errichtet mit dem Zweck, durch Gründung und Betrieb eines natur- und ingenieurwissenschaftlich orientierten Forschungszentrums in Bonn grundlagen- und anwendungsbezogene Forschung mit Blick auf zukunftsweisende Technologien zu fördern. 2004 erfolgte die Evaluation durch den Wissenschaftsrat. Dieser bescheinigte caesar, „seine hochgesteckten Ziele insgesamt in nicht zufrieden stellender Weise erreicht zu haben“, und sah eine mangelnde Einbettung in die nationale und internationale Forschungslandschaft. Er empfahl daher eine inhaltliche und organisatorische Neuausrichtung von caesar.

Ende 2004 baten daraufhin die Stifter die Max-Planck-Gesellschaft im Rahmen einer Präsidentenkommission ein tragfähiges Strukturkonzept zur zukünftigen strategischen Fortentwicklung des Forschungszentrums caesar unter besonderer Berücksichtigung wissenschaftlicher Gesichtspunkte und bestehender Kompetenzen zu erarbeiten. Im Januar 2006 wurde der Bericht der Präsidentenkommission, der dem jetzt verabschiedeten Konzept zugrunde liegt, den Stiftern vorgelegt. Danach wird das Forschungszentrum caesar künftig stärker regional vernetzt sein. Sowohl das wissenschaftliche als auch das strukturelle Konzept ermöglichen und erfordern die enge Zusammenarbeit mit universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen wie auch mit der Wirtschaft. Darüber hinaus ist vorgesehen, eine Ausgründungsplattform (Inkubator) im Bereich „Life Sciences“ zu etablieren.

Die erfolgreiche Umsetzung dieses Vorhabens hängt ganz wesentlich von der Unterstützung und dem Engagement des Landes Nordrhein-Westfalen sowie regionaler Einrichtungen ab. Der Abbau künftig nicht benötigter Infrastruktur wird unter Berücksichtigung bestehender Verträge erfolgen. Die Stifter sowie andere Einrichtungen der Region haben hierbei ihre Unterstützung und Hilfestellung zugesagt. Das neue Konzept soll schrittweise verwirklicht werden. Als nächstes müssen sich die Gremien der MPG mit den Vorschlägen befassen. Danach soll ein kommissarischer wissenschaftlicher Leiter ernannt werden.

„Mit der Übernahme der wissenschaftlichen Verantwortung durch die Max-Planck-Gesellschaft und der Übertragung ihrer bewährten wissenschaftlichen Grundsätze auf das Forschungszentrum werden die Kernkompetenzen der Max-Planck-Gesellschaft, exzellente, anwendungsoffene Grundlagenforschung zu betreiben, umfassend genutzt“, erklärt der Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, Peter Gruss. „Die Max-Planck-Gesellschaft freut sich über das ihr von den Stiftern des Forschungszentrums caesar entgegengebrachte Vertrauen. Sie wird mit Übergabe der Verantwortung durch die Stifter die Umsetzung des vorliegenden Konzepts sowie die damit verbundene wissenschaftliche Neuausrichtung des Forschungszentrums caesar zeitnah angehen.“

Media Contact

Dr. Andreas Trepte Max-Planck-Gesellschaft

Weitere Informationen:

http://www.mpg.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Bildung Wissenschaft

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Experiment öffnet Tür für Millionen von Qubits auf einem Chip

Forschenden der Universität Basel und des NCCR SPIN ist es erstmals gelungen, eine kontrollierbare Wechselwirkung zwischen zwei Lochspin-Qubits in einem herkömmlichen Silizium-Transistor zu realisieren. Diese Entwicklung eröffnet die Möglichkeit, Millionen…

Stofftrennung trifft auf Energiewende

Trennkolonnen dienen der Separation von unterschiedlichsten Stoffgemischen in der chemischen Industrie. Die steigende Nutzung erneuerbarer Energiequellen bringt nun jedoch neue Anforderungen für einen flexibleren Betrieb mit sich. Im Projekt ColTray…

Kreuzfahrtschiff als Datensammler

Helmholtz-Innovationsplattform und HX Hurtigruten Expeditions erproben neue Wege in der Ozeanbeobachtung. Wissenschaftliche Forschung nicht nur von speziellen Forschungsschiffen aus zu betreiben, sondern auch von nicht-wissenschaftlichen Schiffen und marinen Infrastrukturen –…

Partner & Förderer