Mit Spezialchemie ins All

Die Degussa und die russischen Weltraumunternehmen TsSKB Progress (Hersteller der Sojus-Rakete) und TsENKI (verantwortlich für Starts und Treibstoffversorgung von Weltraumfahrzeugen) haben gestern in Frankfurt eine Absichtserklärung zur Lieferung hochkonzentrierten Wasserstoffperoxids (H2O2) unterschrieben. „Die abgeschlossene Vereinbarung“, so Degussa-Manager Dr. Thomas Haeberle, Leiter des liefernden Degussa-Geschäftsbereichs Building Blocks, „ist die Vorstufe eines künftigen Kooperationsabkommens zwischen Degussa und den beiden russischen Firmen.“ Die Vereinbarung bezieht sich zunächst auf fünf Starts einer Sojus-Rakete vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou, Französisch-Guyana. Sie umfasst die Lieferung von insgesamt 50 Tonnen bis Ende 2009.

Die europäische Weltraumbehörde ESA und die russische Weltraumbehörde Roskosmos haben bereits im Vorfeld ein Abkommen zum Start von Sojus-Raketen aus Kourou geschlossen. „Wir errichten derzeit in Französisch-Guyana einen neuen Startkomplex für Sojus. Die Baustelle wurde Ende Februar 2007 eingeweiht“, sagt Dr. Harald Arend, Leiter des Programms Sojus im Raumfahrtzentrum Guyana bei der ESA, die das Weltraumprojekt finanziert. Der erste Start ist für Ende des kommenden Jahres geplant. H2O2 wird in den Triebwerken der ersten beiden Stufen der Sojus-Rakete dazu benutzt, die eigentlichen Treibstoffe Kerosin und Flüssigsauerstoff durch Turbopumpen in die Brennkammern zu drücken.

H2O2 ist eines der ältesten Produkte der Degussa und gleichzeitig eines ihrer innovativsten. Degussa kann jährlich rund 600.000 Tonnen H2O2 herstellen. Produktionsstätten gibt es in Deutschland, Belgien, Italien, Österreich, den USA, in Kanada, Brasilien, Korea, Indonesien, Neuseeland und Südafrika. Das Einsatzspektrum von H2O2 ist sehr breit. Die größten Mengen gehen in die Zellstoffbleiche, das Altpapierrecycling und in die Waschmittelherstellung; die chemische Industrie nutzt Wasserstoffperoxid als Oxidations¬chemikalie. Weitere Anwendungen liegen im Umweltschutz, bei der Verpackungsdesinfektion und Reinigung von Abwasser sowie Trinkwasser. Auch plötzlich erblondete Haare lassen auf seinen Einsatz schließen. Oder eben, jetzt wieder aktuell, der Raketenantrieb.

Zusätzliche Informationen finden Sie hier:
http://www.degussa.de/degussa/de/produkte/archiv/produktstories/2007/rakete/
Als weltweite Nummer eins in der Spezialchemie schafft Degussa – eine 100-prozentige Tochter des RAG-Konzerns – mit innovativen Produkten und Systemlösungen Unverzichtbares für den Erfolg ihrer Kunden. Dies fassen wir in dem Anspruch „creating essentials“ zusammen. Im Geschäftsjahr 2006 erwirtschafteten rund 36.000 Mitarbeiter weltweit einen Umsatz von 10,9 Mrd. Euro und ein operatives Ergebnis (EBIT) von mehr als 870 Mio. Euro.

Media Contact

Weitere Informationen:

http://www.rag.de http://www.degussa.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Unternehmensmeldungen

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer