Notfallechokardiographie rettet Leben

Referent: Dr. med. Wolf Armbruster, Chefarzt des Bereichs Anästhesiologie und Intensivmedizin am Evangelischen Krankenhaus in Unna <br>

Wie bereits im vergangenen Jahr hatten auch in diesem Jahr Notärzte und Intensivmediziner aus ganz Deutschland die Möglichkeit, sich auf dem Gebiet der Notfallechokardiographie und erstmals auch auf dem Gebiet der Notfallsonographie des Thorax intensiv weiterzubilden. Diese hochmodernen Ultraschallgeräte werden auch auf den Notfalleinsatzfahrzeugen (NEF) im Wetteraukreis und auf dem Rettungshubschrauber Christoph Hessen der Johanniter-Unfall-Hilfe eingesetzt.

Am Freitag, den 15.04. und Samstag, den 16.04. fanden sich die Teilnehmer im Ausbildungszentrum der Johanniter Unfallhilfe des Regionalverbandes Rhein/Main zu der 20-stündigen Fortbildung ein, die gemeinsam mit der Kerckhoff-Klinik veranstaltet wurde. Ziel war es, den Umgang mit den Geräten unter fachkundiger Anleitung zu trainieren und vor allem deren vielfältige Einsatzmöglich-keiten kennenzulernen und richtig einzusetzen.

An den Vormittagen wurden zunächst theoretische Grundlagen und Hauptkriterien krankhafter Befunde durch erfahrene Notfallmediziner aus der Kerckhoff-Klinik und den Universitätskliniken Frankfurt und Homburg/Saar dargelegt und erläutert. Nach den theoretischen Ausführungen wurden die neuen Erkenntnisse dann praktisch umgesetzt. An 20 Stationen hatten alle Teilnehmer die Möglichkeit unter fachkundiger Anleitung an Probanden zu trainieren. An den einzelnen Stationen wurden z. B. die verschiedenen Schallmöglichkeiten trainiert, sowie pathologische, also krankhafte, Befunde gezeigt. Trainiert wurde auch die Möglichkeit einer gezielt eingesetzten Echokardiographie während einer laufenden Reanimation (Wiederbelebung).

„Im Wesentlichen geht es um das Erkennen von behandelbaren Ursachen bei kreislaufinstabilen Patienten, wie zum Beispiel eines Perikardergusses (Flüssigkeitsansammlung um das Herz), einer Lungenembolie, eines Volumenmangels oder eines Spannungspneumothorax“, erklärt der Organisator der Veranstaltung Dr. Marco Campo dell´ Orto.

Prof. Dr. C. Hamm, ärztlicher Direktor der Kerckhoff-Klinik ergänzt hierzu: „Eine wirklich zielgerichtete Therapie ist nur möglich, wenn man die Ursachen für die Erkrankung des Patienten möglichst zeitnah aufdecken kann. Dies ist mit dem Ultraschallgerät unmittelbar möglich. Daher ist es von enormer Wichtigkeit, dass unsere Notärzte diese Geräte zielgerichtet einsetzen und krankhafte Befunde schnell und sicher erheben können.“ Hamm weiter: „Mit dieser Schulung, die man nach wie vor als Pilotprojekt werten kann, ist ein Großteil der Notärzte im Wetteraukreis gezielt ausgebildet worden und somit die Notfallversorgung der Wetterauer Bevölkerung erheblich verbessert worden. Mit der Echokardiographie steht uns ein Werkzeug zur Verfügung, dass uns bei geschulter Anwendung hilft, Patienten in lebensbedrohlicher Situationen gezielter zu behandeln und somit deren Prognose zu verbessern.“

Auch im nächsten Jahr wird wieder eine gemeinsame Fortbildungsveranstaltung der Kerckhoff-Klinik und der Johanniter Unfallhilfe Rhein/Main angeboten werden, so dass Notärzte und Intensivmediziner die Möglichkeit haben, sich gezielt weiterzubilden und die Echokardiographie während eines Notfalleinsatzes optimal einsetzen zu können.

Weitere Informationen bei:
Dr. med. Marco Campo dell’ Orto
FA f. Innere Medizin, Notfallmedizin, Sportmedizin und Ernährungsmedizin
Kerckhoff-Klinik gGmbH
Abteilung f. Kardiologie
Intensivstation 2
Benekestr. 2-8
61231 Bad Nauheim
Tel.: 06032/ 996 0
Christiane Brandt
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Kerckhoff-Klinik gGmbH
Benekestr. 2-8
61231 Bad Nauheim

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Weitere Informationen:

http://www.kerckhoff-klinik.de

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