Lebensmittelsicherheit beginnt in Kleinunternehmen

Wissenschaftler der Uni Stuttgart an EU-Projekt PathogenCombat zur Lebensmittelkontrolle beteiligt

Lebensmittelqualität und -sicherheit gehen alle an: nicht nur den Verbraucher, der dies anlässlich des „Gammelfleischskandals“ oder aktuell der Vogelgrippe und der daraus resultierenden Unsicherheit beim Kauf von Fleisch gerade erst wieder zu spüren bekommt, sondern auch die Nahrungsmittelindustrie, den Handel sowie deren Zulieferer. Die Europäische Union hat dies erkannt und das EU-Projekt PathogenCombat ins Leben gerufen, an dem auch das Institut für Volkswirtschaftslehre und Recht, Abteilung Wirtschaftspolitik und Öffentliches Recht der Uni Stuttgart beteiligt ist. An dem breit angelegten, auf fünf Jahre ausgerichteten Projekt arbeiten 44 Teams aus 16 Ländern mit.

Der Ansatz von PathogenCombat ist ganzheitlich und multidisziplinär: Neue oder bereits bestehende Erreger werden (beginnend beim Futtermittel für die Tiere bis hin zum verzehrfähigen Endprodukt) durch die gesamte Nahrungskette hindurch erforscht, um die Entstehung und Verbreitung zu verhindern beziehungsweise vorhandene Erreger frühzeitig zu erkennen und zu beseitigen. Im Blickpunkt stehen nicht nur die spektakulären Skandale, sondern vor allem auch die in Europa in großer Zahl grassierenden „alltäglichen“ Krankheitserreger wie etwa Salmonellen.

Besonderen Stellenwert haben dabei die Bedürfnisse der kleinen und mittelgroßen Unternehmen (KMUs), die 99 Prozent der Firmen ausmachen und mehr als zwei Drittel der Erwerbstätigen beschäftigen. Diese haben oft nicht die finanziellen Mittel, um ihren Maschinenpark laufend zu modernisieren. Von Lebensmittelskandalen sind sie am meisten betroffen, da Rücklagen zur Bewältigung eines Umsatzeinbruches oft nicht (ausreichend) vorhanden sind. Deshalb geben mit jedem Skandal Tausende von Unternehmen auf; ein Vielfaches an Arbeitsplätzen geht verloren. KMUs benötigen effiziente und einfach anwendbare Mittel zur Bekämpfung von Krankheitserregern, Hilfe bei der Untersuchung sowie Schulungen zur richtigen Entnahme von Produktproben.

Mit diesem Aufgabenbereich ist das Stuttgarter Team unter der Leitung von Susanne Braun betraut. Ziel ist es, eine möglichst große Anzahl KMUs in das Projekt einzubeziehen und sie von den Forschungsergebnissen profitieren zu lassen. Derzeit wird ein internationaler Workshop vorbereitet, der am 16. und 17. März in Gent (Belgien) stattfindet. Er soll einen Überblick über die Entwicklung von Syste-men zum Management von Lebensmittelqualität und Sicherheit innerhalb des Projekts PathogenCombat geben.

Weitere Informationen bei Dipl.Ing. MBA Susanne Braun, Institut für Volkswirt-schaftslehre und Recht, Abt. Wirtschaftspolitik und Öffentliches Recht, Tel. 0711/121 3559, braun@ivr.uni-stuttgart.de

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Ursula Zitzler idw

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