Wirtschaftsklima in Südafrika deutlich verbessert

Traditionelle AHK-Umfrage bei deutschen Unternehmen

Das Wirtschaftsklima in Südafrika hat sich deutlich verbessert; gleichwohl genießt der Kampf gegen Kriminalität nach wie vor höchste Priorität. Dies sind Kernpunkte der traditionellen Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer für das südliche Afrika (AHK Südafrika) bei deutschen Unternehmen in Südafrika. Die AHK führt diese Umfrage seit 1993 durch. Bei der diesjährigen Umfrage haben 127 Unternehmen geantwortet, darunter die 20 größten Firmen.

Das Wirtschaftsklima beurteilten 86 Prozent der beteiligten Unternehmen als „ausreichend,“ „zufriedenstellend,“ „gut“ und „ausgesprochen gut“, während 14 Prozent es für „schlecht“ hielten, das heißt, dass insgesamt 17 Unternehmen von 127 eine negative Einstellung zeigten. Unter den Firmen mit negativer Einstellung befand sich keines der führenden Großunternehmen.

44 Prozent der Befragten waren der Meinung, dass sich die Zukunftsaussichten Südafrikas verbesserten, während 50 Prozent sagten, dass das Wirtschaftsklima „gleich“ bleiben wird, und nur sechs Prozent waren der Ansicht, dass es sich „verschlechtern“ werde. Im Jahre 1998 hatten noch 51 Prozent der Firmen eine negative Einschätzung – im Jahr 2000 waren es elf Prozent. Damit hat sich der Positivtrend der letzten Jahre bestätigt.

Kriterien wie etwa „marktorientierte Wirtschaft“, „ausgeglichene Gewinnsteuer“, „akzeptable Investitionserträge“, „Vorhandensein von Investitionsanreizen“ oder „Bedingungen für freien Wettbewerb“ in Südafrika wurden von der überwältigenden Mehrheit der befragten Firmen als positiv beurteilt. Dies deutet auf ein grundsätzliches Vertrauen in die wirtschaftspolitischen Strukturen des Landes durch die deutschen Investoren hin.

Gleichzeitig werden aber auch die seit Jahren bekannten Defizite des Standortes Südafrika artikuliert: So wird etwa der Kampf gegen die Kriminalität im Land höchste Priorität zugeschrieben. Hier haben sich jedoch die pessimistischen Beurteilungen im Laufe der letzten Jahre etwas verschoben: „Für uns, die in Südafrika seit vielen Jahren leben, ist es wichtig, zuverlässige Statistiken von der Regierung zu erhalten, um unsere negative Einschätzung zu prüfen und um zu sehen, ob unsere subjektive Ansicht über die Kriminalität auch den realen Tatsachen entspricht,“ sagte Dr. Klaus Döring, Präsident der AHK Südafrika und Geschäftsführer von Siemens.

Zum Thema Vertrauen in eine höhere Produktivität äußerten sich 56 Prozent der Firmen negativ, 44 Prozent waren grundsätzlich positiv eingestellt. Dies bedeutet eine 45-prozentige Verbesserung in der optimistischen Einschätzung gegenüber den vergangenen Jahren Produktivitätszuwächse betreffend. Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsproduktivität werden von der AHK u. a. zusammen mit der GTZ vorangetrieben. So wurde das Commercial Advancement Training Scheme (CATS) aufgebaut und den Erfordernissen der deutschen Berufsschule angeglichen. Bei CATS erhalten die Schüler eine zweijährige akademische Ausbildung, die mit Inhouse Training in den Firmen kombiniert ist. Die Schüler haben im Anschluss an CATS auch die Gelegenheit, eine Zeit lang in Deutschland zu leben und zu arbeiten. Das CATS Programm unterliegt momentan einer Evaluierung und wird voraussichtlich von den lokalen Behörden als offizielles Learnership Programm in Südafrika akzeptiert werden. Bis zum Jahr 2005 werden voraussichtlich 80 000 junge südafrikanische Menschen von dieser Ausbildung profitiert haben.

Die Gesamtergebnisse dieser Umfrage erhalten Sie nach Anforderung per E-Mail: Lilia@germanchamber.co.za

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Lilia Bremm-Abulhasan ots

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