Handel gegen den Teuro – aber mit Erfolg?

Noch immer ist das Vertrauen der Konsumenten in den Handel nach der Einführung des Euro schwer erschüttert. Mittlerweile hat der Handel mit Rabatten und Sonderaktionen gegen den Teuro agiert und auf die Kaufunlust reagiert. Dass dies nur der Anfang sein kann und klar ist, dass das Vertrauen der Käufer nur mit nachhaltigen Maßnahmen wieder hergestellt werden kann, belegt eine Studie der GIM Gesellschaft für Innovative Marktforschung zum Einkaufsverhalten im Zeichen des Euro.

Mit dem Wegfall der DM-Preise haben die Konsumenten die Kompetenz zur spontanen Preiseinschätzung verloren. Daraus resultiert eine allgemeine Orientierungslosigkeit, das Vertrauen in den Handel ist gestört. Misstrauen und Unsicherheit bestimmen das Kaufverhalten:

– Keine Lust mehr auf Spontan-/Impulskäufe.
– Starke Zurückhaltung bei größeren Anschaffungen.
– Starke Zurückhaltung beim Kauf von Markenprodukten.

Durch die teilweise schwer wiegenden Fehler des Handels bei der Preisgestaltung und der Kommunikation wurden Unsicherheit und Orientierungslosigkeit beim Einkaufen noch verstärkt. Nicht mehr alle Geschäfte erfüllen die wichtigen Vertrauensquellen: Mangelnde Preistransparenz bedeutet für den Konsumenten, dass er Preise kaum noch nachvollziehen und nur schwer vergleichen kann. Fehlende Preiskonsistenz hat zur Folge, dass sich der Konsument nicht auf das Preisniveau des normal-preisigen Grundsortiments eines Geschäfts verlassen kann und nicht mehr das Gefühl hat, blind zugreifen zu können.

In der zweiten Juni-Hälfte hat der Handel auf den Umsatzeinbruch, auch und vor allem bei den Spontan- und Impulskäufen verschiedene Aktionen gestartet, reagiert, und versucht gleichzeitig der Teuro-Hysterie entgegen zu wirken. Jedoch gilt: „Von zentraler Bedeutung ist die Wiederherstellung des Vertrauens der Konsumenten in den Einzelhandel und in seine Preispolitik“, so Sigrid Schmid, Studienleiterin bei der GIM. Dies muss nachhaltig geschehen. Neben reinen Rabattaktionen fehlen Schritte zur Wiederherstellung von Preistransparenz und Preiskonsistenz. Schon praktizierte Maßnahmen wie der Verweis auf alte DM-Preise müssen konsequent durchgesetzt und ergänzt werden. Was fehlt, sind z.B. die Angabe von Preisveränderungen auf dem Preisschild, die Beseitigung von Ausreißer-Preisen und die proaktive Kommunikation von korrekt umgerechneten Preisen für Grundnahrungsmittel.

Mit nachhaltigen vertrauensbildenden Maßnahmen und einem verbesserten Service-Angebot können die Konsumenten langfristig wieder in Kaufstimmung versetzt werden und ihre Unsicherheit mit dem Einkaufen unter dem Zeichen des Euro überwinden.

Media Contact

Godehard Wakenhut idw

Weitere Informationen:

http://www.g-i-m.com/

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