Die Zukunft der Fertigungsmanagementsysteme (Manufacturing Execution Systems)

SemMES-Technologien für die Produktionssteuerung

Deutsche Produktionsbetriebe müssen im globalen Wettbewerb ihre Anlagen, Prozesse und das Produktmanagement in einem ständigen Wettkampf gegen die Zeit den vom Markt diktierten Anforderungen anpassen. Eine Fülle von Produktvarianten, permanent wechselnde Modellreihen, Sonderwünsche der Kunden in einem internationalisierten Markt und die »Just-in-time«-Logistik führen in den Produktionsabläufe zu derart komplexen Prozessketten, dass sie ohne eine robuste und innovative IT-Infrastruktur nicht mehr beherrschbar wären.

In jedem Produktionsprozess fallen laufend eine Vielzahl unterschiedlicher Daten zur Steuerung und Überwachung der Fertigung an. Gleichzeitig entstehen in der Planungs- und Managementebene für alle Anlagenbereiche Auftragsdaten und Produktionsparameter, die wiederum in die Anlagen und Maschinen weitergegeben werden müssen. Auf Änderungen, Störfälle oder Qualitätsmängel ist schnellstmöglich zu reagieren, um teure Ausfälle zu vermeiden. Dabei müssen auch die entsprechenden Daten immer wieder angepasst und eingepflegt werden.

Ein Ansatz, um diese hochkomplexen Anforderungen und die Datenvielfalt zu beherrschen, ist in Manufacturing Execution Systems (MES) zu finden. Sie verbinden als zentrales Rückgrat die verschiedenen Komponenten und Beteiligten einer Fabrik. Durch neue, semantische Technologien sollen sie zukünftig besser »verstehen«, was in den verschiedenen Fertigungsebenen aktuell passiert und benötigt wird. Um dieses Ziel zu erreichen, ist eine semantisch definierte Schnittstelle zur Kommunikation zwischen Maschinen- und Anlagensteuerung und MES erforderlich. Das Kernstück bilden die kommunizierten Inhalte, deren Bedeutung eindeutig festgelegt sein muss. Das erfordert eine nationale und internationale Standardisierung, um sie verwendbar zu machen und frei zugänglich zu gestalten. Funktioniert die Schnittstelle reibungslos und zuverlässig, wird die manuelle Einpflege neuer Daten und Konfigurationsparameter überflüssig, was in Zukunft ein hohes Einsparpotential bietet.

Am SemMES-Tag beleuchten Referenten aus Forschung und Industrie aktuelle Entwicklungen, Standardisierungsbestrebungen und mögliche Anwendungen im Bereich der Semantik von MES. Partner der Veranstaltung sind der VDI Verein Deutscher Ingenieure und das DIN Deutsches Institut für Normung.

Media Contact

Sibylle Wirth Fraunhofer-Institut

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