Erste gemeinsame Tagung von Orthopädie-Forschern aus den Universitäten der Großregion

Der grenzüberschreitende Austausch der Wissenschaftler wird im Rahmen des Interreg-Projektes „Universität der Großregion“ (UGR) organisiert und soll dazu beitragen, dass sich die Forscher stärker untereinander vernetzen.

Geplant sind außerdem Gastvorlesungen der Wissenschaftler an den Partner-Universitäten sowie der Austausch von Doktoranden.

„Jede Universität in der Großregion setzt in der Experimentellen und Klinischen Orthopädie andere Schwerpunkte. Wenn man sie aber als Einheit betrachtet, ergänzen sich diese verschiedenen Forschungszweige hervorragend“, sagt Henning Madry, Professor für Experimentelle Orthopädie und Arthroseforschung der Universität des Saarlandes und Initiator des grenzüberschreitenden Projektes.

An der Universität in Nancy wird vor allem an grundlegenden Problemen des Gelenkknorpels geforscht. An der belgischen Universität in Liège werden Biomarker entwickelt, mit denen man frühzeitig die Entstehung der Arthrose erkennen kann.

In Luxemburg beschäftigen sich die Ärzte und Wissenschaftler mit der so genannten Tibiakopfosteotomie. Mit diesem chirurgischen Eingriff wird bei Patienten mit Kniearthrose und Abweichung der Beinachse die Beinstellung verändert, um den von Arthrose betroffenen Kniegelenkanteil zu entlasten und den Fortschritt der Arthrose aufzuhalten.

„Man durchtrennt dafür den Unterschenkelknochen und setzt ihn mit korrigierter Beinachse wieder zusammen. Aus einem O-Bein wird dann wieder ein gerades Bein“, erläutert Professor Madry. Er selbst forscht bereits seit vielen Jahren daran, wie man Knorpelersatz durch körpereigene Gene und durch Stammzellen verbessern kann, um der echten Knorpelstruktur möglichst nahe zu kommen. Seit kurzem hat er dafür den bundesweit einzigen Lehrstuhl für Experimentelle Orthopädie und Arthroseforschung an der Universität des Saarlandes inne.

Hintergrund

Das Projekt Universität der Großregion (UGR) möchte in den kommenden zwei Jahren einen grenzüberschreitenden Universitätsverbund schaffen. Beteiligt sind die Universität des Saarlandes, die Université de Liège, die Université du Luxembourg, die Université Paul Verlaine – Metz, die Universitäten von Nancy sowie die Universität Trier und die Technische Universität Kaiserslautern. Seit dem offiziellen Start des Projektes UGR haben sich die Partneruniversitäten unter anderem in grenzüberschreitenden Expertenausschüssen zusammengeschlossen, die mit der Umsetzung von konkreten Maßnahmen in verschiedenen Handlungsfeldern betraut sind.

Fragen beantwortet:

Prof. Dr. Henning Madry
Experimentelle Orthopädie und Arthroseforschung
Universitätsklinikum Homburg/Universität des Saarlandes
Tel. 06841-1624515
Mail: henning.madry@uks.eu
Hinweis für Hörfunk-Journalisten: Sie können Telefoninterviews in Studioqualität mit Wissenschaftlern der Universität des Saarlandes führen, über Rundfunk-ISDN-Codec. Interviewwünsche bitte an die Pressestelle (0681/302-3610) richten.

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Friederike Meyer zu Tittingdorf idw

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