Im Irrgarten der Disziplinen: Orte und Grenzen der Wissenschaft

Ist wissenschaftliches Wissen wirklich universal gültig? Oder hängt es vom sozialen und räumlichen Standort eines Forschers ab, was als wissenschaftlich gesichert gilt? Welchen Einfluss hat die historisch veränderliche Struktur der Disziplinen innerhalb des Wissenschaftsbetriebs? Über solche und ähnliche Fragen diskutieren vom 27. bis 30. Juni 2007 in Heidelberg internationale Spitzenwissenschaftler bei dem Symposium „Geographies of Science“.

Es handelt sich um die dritte Tagung der Symposiumsreihe „Knowledge & Space“, die in halbjährlichem Abstand führende Wissenschaftler aus aller Welt im Studio der Heidelberger Villa Bosch zusammenführt. Veranstalter ist der Bildungsgeograph Peter Meusburger vom Geographischen Institut der Universität Heidelberg. Das Symposium wird gefördert von der Klaus Tschira Stiftung.

Institute, Laboratorien, Bibliotheken, Museen – solche Orte des Wissens, organisatorisch vernetzt in „wissenschaftlichen Disziplinen“ – bilden eine vielfältig gegliederte „Landkarte“ der Wissenschaft. In verschiedenen Regionen dieser Landkarte haben sich recht unterschiedliche Wissenschaftskulturen entwickelt, die sich untereinander oftmals nur mühsam verständigen können. Warum ist es so schwierig, interdisziplinär zu arbeiten, und welche typischen Hürden sind dabei zu überwinden? Mit welchen Mitteln der Absicherung ihrer „Territorien“ arbeiten wissenschaftliche Disziplinen, um sich selbst zu stabilisieren? Welche Rollen spielen dabei die „Außenbeziehungen“ von Wissenschaft, etwa zu herrschenden Eliten aus Politik, Wirtschaft und Medien?

Das aktuelle Symposium behandelt diese und damit verwandte Fragen sowohl allgemein als auch anhand des speziellen Beispiels der Geographie, also einer Disziplin, die traditionell eine Mittlerrolle zwischen den Natur- und den Sozialwissenschaften einnimmt. Zu dem Symposium als Referenten erwartet werden u.a. die Geographen David Livingstone (Queen's University, Belfast) und David Demeritt (King's College, London), die Soziologen Wesley Shrum (Louisiana State University) und Rudolf Stichweh (Universität Luzern) sowie der Wissenschaftshistoriker Alex Checkovich (University of Virginia).

Das gesamte Programm mit insgesamt 15 Vorträgen kann unter www.knowledgeandspace.uni-hd.de abgerufen werden. Dort sind auch Informationen über die bisherigen und zukünftigen Symposien der Veranstaltungsreihe zu finden. Die Ergebnisse der Symposien werden im Springer-Verlag als „Klaus Tschira Symposia“ veröffentlicht. Die Arbeitssprache der Symposien ist Englisch. Interessierte Journalisten sind willkommen. Bitte melden Sie sich bei Dr. Edgar Wunder an (siehe unten).

Die Klaus Tschira Stiftung gGmbH (KTS) fördert die Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik sowie das Verständnis für diese Fächer in der Öffentlichkeit. Förderschwerpunkte sind: Forschungsprojekte, die Lehre an staatlichen und privaten Hochschulen sowie Projekte mit Kindern und Jugendlichen. Weitere Informationen: http://www.kts.villa-bosch.de

Ein Forschungsschwerpunkt der Arbeitsgruppe von Peter Meusburger am Geographischen Institut der Universität Heidelberg besteht seit vielen Jahren aus Studien zu räumlichen Strukturen und Prozessen von Wissen, räumlichen Disparitäten des Bildungsverhaltens, Ursachen der räumlichen Konzentration von Arbeitsplätzen für Hochqualifizierte und zur räumlichen Mobilität von Wissen. Weitere Informationen: http://www.geog.uni-heidelberg.de

Als Ansprechpartner stehen gerne zur Verfügung:
Dr. Edgar Wunder
Geographisches Institut der Universität Heidelberg
Tagungskoordination
Berliner Str. 48, 69120 Heidelberg
Tel. 06221 545575, Fax 545556
edgar.wunder@geog.uni-heidelberg.de
http://www.knowledgeandspace.uni-hd.de
Renate Ries
Klaus Tschira Stiftung
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Klaus Tschira Stiftung gGmbH
Villa Bosch, Schloss-Wolfsbrunnenweg 33
69118 Heidelberg
Tel. 06221 533214, Fax 533198
renate.ries@kts.villa-bosch.de
http://www.kts.villa-bosch.de
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
Tel. 06221 542310, Fax 542317
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
http://www.uni-heidelberg.de/presse
Irene Thewalt
Tel. 06221 542310, Fax 542317
presse@rektorat.uni-heidelberg.de

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