Zusammenleben von Christen und Muslimen

Wie sieht das alltägliche Zusammenleben von Christen und Muslimen in Siedlungen aus, in denen beide Religionsgruppen seit Jahrhunderten zusammen leben? Welche Rolle spielen Eliten für die Entstehung von Konflikten? Welchen Stellenwert haben ethnisches Selbstbewusstsein, staatliche und ethnische bzw. religiöse Erinnerungskultur sowie gelebte Religiosität für das Zusammenleben? Dies sind Fragen, die im Mittelpunkt einer internationalen Tagung vom 25. bis 27. Februar 2007 stehen, die das Institut für Geographie in Verbindung mit der Südosteuropa-Gesellschaft und dem Ausländerbeirat der Stadt Münster veranstaltet.

Im Gegensatz zu vielen anderen Teilen Europas leben Muslime in Südosteuropa bereits seit gut einem halben Jahrtausend mit Christen auf engem Raum zusammen. Es konnten friedliche Symbiosen entstehen, es kam aber in Teilen auch zu blutigen Auseinandersetzungen. Der östliche Balkan blieb von solchen Auseinandersetzungen bislang weitgehend verschont. Die Mechanismen des Zusammenlebens, die Reibungs- und Konfliktfelder in ethnisch-religiös gemischten Siedlungen der rumänischen Dobrudscha und des griechischen Thrakiens bildeten das Thema eines Forschungsprojektes unter Leitung von Prof. Dr. Cay Lienau, das in Zusammenarbeit mit dem Ost- und Südost-Institut in Wien durchgeführt und im Rahmen des Exzellenzwettbewerbes „Geisteswissenschaften gestalten Zukunftsperspektiven“ vom Land NRW gefördert wurde.

Die Präsentation der Projektergebnisse steht im Mittelpunkt der Tagung. Sie wird ergänzt durch Vorträge von Südosteuropa-Experten und Konfliktforschern aus Rumänien, der Türkei, Griechenland und Deutschland zu verwandten Themen. Die Tagung beginnt am Sonntag, 25. Februar, um 18 Uhr mit einem Vortrag von Prof. Dr. Thomas Bremer vom Ökumenischen Institut der WWU Münster zum Thema Christen und Muslime in Südosteuropa im großen Hörsaal des Instituts für Geographie an der Robert-Koch-Straße 28 und wird am Montag und Dienstag, 26. und 27. Februar, im Humboldthaus an der Hüfferstraße fortgesetzt.

Der Tagungsbeitrag beträgt 20 Euro (ermäßigt 10 Euro).

Anmeldung an G. Katsaros, Institut für Geographie der WWU, Robert-Koch-Str. 26, Tel. 0251-8333926, Email : katsaro@uni-muenster.de.

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