"Feinstaub – klein und gemein": Konsequenzen aus der Feinstaubdiskussion

Durch die im Oktober veröffentlichten Beschlüsse des EU-Parlaments bzw. die Feinstaub-Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation werden immer deutlicher Handlungskonsequenzen gefordert. Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft erörtern die zentrale Frage, wie dramatisch die gesundheitlichen Auswirkungen von Feinstaub für die Bevölkerung einer Großstadt wirklich sind und welche sinnvollen Handlungsempfehlungen abgeleitet werden können.

Die Stadt München etwa erhofft sich durch die für 2007 geplante Einführung der Umweltzone mit Zufahrtbeschränkungen für nicht schadstoffarme Fahrzeuge sowie die geplante Umleitung des Lkw-Transitverkehrs langfristig eine deutliche Reduzierungen der Feinstaubbelastung im Stadtgebiet. Ministerialdirigent Michael Duhnkrack, Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz, Joachim Lorenz, Referat für Gesundheit und Umwelt, der Stadt München, Dr. Stefan Wöhrl, VDA, Martin Hänsel, BUND und Nikolaus Dezasse, ADAC, haben ihr Kommen zugesagt.

Als Impulsreferat stellt Dr. Annette Peters den jüngsten Stand der Forschung vor. Sie leitet an der GSF die Arbeitsgruppe „Epidemiologie von Luftschadstoffen“, deren Ziel die Erforschung akuter Auswirkungen von Luftschadstoffen auf die Gesundheit ist. Dabei steht die Rolle von Partikeln unterschiedlicher Größe und aus unterschiedlichen Quellen im Mittelpunkt des Interesses, etwa bei der Untersuchung des Zusammenhangs zwischen der Luftverschmutzung und dem gehäuften Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Dr. Claudia Traidl-Hoffmann von der Klinischen Kooperationsgruppe Umweltdermatologie und Allergologie ergänzt diese Aspekte um die Einflüsse von Umweltfaktoren, besonders Pollen, auf die Entstehung, Auslösung und Unterhaltung allergischer Erkrankungen.

Diese setzen unter anderem eine Reihe ungesättigter Fettsäuren frei, die in der Lage sind, auf direktem Wege menschliche Entzündungszellen zu aktivieren. Aus epidemiologischer Sicht ist bekannt, dass dieser Effekt durch erhöhte Luftschadstoffbelastung verstärkt wird.

„Feinstaub – klein und gemein“ findet im Rahmen von „Women in Science – Science for Women“ statt. Die Veranstaltungsreihe soll auf die Arbeit von Wissenschaftlerinnen aufmerksam machen. Die Initiative, die sich nach der griechischen Göttin der Weisheit „Pallas Athene“ benennt, ist Teil eines von der Europäischen Union in der Rubrik Science and Society mit insgesamt 220.000 Euro geförderten Programms, an dem sich neben dem GSF – Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit fünf weitere Zentren der Helmholtz-Gemeinschaft beteiligen.

Wir laden Sie ganz herzlich ein mitzudiskutieren.

Weitere Informationen:
GSF – Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit, Abteilung Kommunikation Heinz-Jörg Haury, Pressesprecher, Telefon: 089-3187-2460 Hannelore Claussen, Gleichstellungsbeauftragte, Telefon: 089-3187-2986

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Michael van den Heuvel idw

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