Die Welt diskutiert ihre digitale Spaltung

Impulse zur Überwindung digitaler Wissenskluft

Von heute, Mittwoch, bis zum 12. Dezember 2003 wird in Genf der Weltgipfel zur Informationsgesellschaft stattfinden. Der „World Summit on the Information Society“ (WSIS) soll der wachsenden Bedeutung der globalen Informations- und Kommunikationstechnologie für Entwicklung und Wohlstand Rechnung tragen.

Der Gipfel soll Industrie- und Entwicklungsländern die Chance bieten, tragfähige und zukunftsweisende Perspektiven für die Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien aufzuzeigen und realistische Strategien für ihre Umsetzung zu erarbeiten. Gleichzeitig werden von Genf wertvolle Impulse zur Überwindung der zwischen Nord- und Süd bestehenden „digitalen Kluft“ erwartet.

Die Vorbereitungen zum WSIS waren nicht unumstritten. Vor allem was die Finanzierung und die genaue Definition des Rechts auf Informationsfreiheit betrifft war man von einem Konsens lange weit entfernt. „Die Europäische Union ist erfreut, dass die Anstrengungen zur Überwindung der digitalen Kluft von Ländern innerhalb und außerhalb der Union in der Deklaration und im Aktionsplan nun anerkannt worden sind“, kommentiert der für Informationsgesellschaft zuständige EU-Kommissar Erkki Liikanen.

Die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) wird in Genf ihre Aktivitäten zur Verringerung des bestehenden Nord-Süd-Gefälles bei Kommunikationstechnologien (ITK) vorstellen. Gemeinsam mit der deutschen Regierung werden Organisationen wie die GTZ sowie Wirtschafts- und Zivilgesellschaften ihre Aktivitäten auf der parallel zum WSIS stattfindenden internationalen Messe ICT4D-Platform vorstellen.

Unter anderem geht es um das E-Learning-Projekt „Crystal“ – ein Netzwerk für Trainings- und Unterrichtsmedien, um „The Global Trade Training“, ein Public-Privat-Partnership-Vorhaben in Südafrika, bei dem Angestellte im Speditionssektor durch e-Learning weiterqualifiziert werden, um „Joblab®“, ein Programm zur Karriereplanung für Jugendliche in Uganda, China und Chile, und um „Gate“, ein vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziertes Programm zur Förderung angepasster Technologien. Weiters sollen Strategien für die Internet-Anbindung ländlicher Gebiete in Mali und Mauretanien erarbeitet und ländliche Informationssysteme in Peru und Bolivien vorgestellt werden.

Regierungsdelegationen, Vertreter von Wirtschaft- und Zivilgesellschaften werden auf dem WSIS gemeinsam an einer gerechten Entwicklung der globalen Informations- und Wissensgesellschaft arbeiten. Erstmals präsentiert sich dabei ein UN-Gipfel zweigeteilt, nach Genf wird im November 2005 in Tunis der Weltgipfel komplettiert.

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Wilhelm Bauer pressetext.deutschland

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