Anderes Klima. Andere Räume!

Die Themenpalette reicht von lokalen über nationale bis zu globalen Problemstellungen. Veranstalter ist das Institut für Stadtentwicklung und Bauwirtschaft (ISB) der Universität Leipzig.

Zeit: 03. November 2008 bis 04. November 2008
Ort: Campus Jahnallee
Haus I, Jahnallee 59, Hörsaal Süd
Leipzig
„Die Erscheinungsformen des veränderten Klimas werden zu einem umfassenden Strukturwandel des Raumes und seiner Gesellschaft führen.“, sagt Professor Johannes Ringel, Institut für Stadtentwicklung und Bauwirtschaft (ISB) der Universität Leipzig und Veranstalter der Konferenz. „Deshalb ist die Auseinandersetzung mit daraus resultierenden Fragestellungen über institutionelle Grenzen dringend erforderlich.“ Die wissenschaftliche Konferenz soll einen Beitrag dazu leisten. Sie richtet sich an alle Experten, die sich mit den Fragen der Klimaforschung und Klimafolgenforschung beschäftigen. Die Konferenz ist eingebunden in eine dreiteilige Reihe interdisziplinärer Veranstaltungen des ISB.

Im Mittelpunkt dieser Konferenz steht die Auseinandersetzung mit den Zusammenhängen zwischen Klima und Raum, Unternehmung und Steuerung. Interdisziplinäre und angewandte Fragen der Bewertung und Planung, der Technik, Nutzung und Handlung werden dabei angesprochen. Die Themenpalette reicht von lokalen über nationale bis zu globalen Problemstellungen. Dabei werden demografische Fragen ebenso wenig ausgeklammert wie wirtschaftliche und städtebauliche. Behandelt werden sechs Schwerpunkte: 1. Einfluss des Klimawandels auf Naturräume (Naturräumliche Vulnerabilität ); 2. Einfluss auf den umgebenden Sozial- und Wirtschaftsraum (Sozial- und wirtschaftsräumliche Vulnerabilität); 3. Energiepolitik vor dem Hintergrund des Klimawandels; 4. Die Stadt und ihre Häuser; 5. Veränderung der Wasserkreisläufe; 6. Akteure und ihre Handlungsmöglichkeiten

„Bewertung des Stadtklimas vor dem Hintergrund der globalen Klimaerwärmung“

„Das breite Themenspektrum zeigt, wie vielschichtig und dringend die anstehenden Probleme sind.“, so Ringel. Die einzelnen Referate thematisieren Problemstellungen, die nicht nur für den Fachmann interessant sein dürften. Diese Fragen beziehen die Belange der Bürger, der Wirtschaft, der öffentlichen Hand und der Wissenschaft mit ein. Das zeigen Themen wie „Die Verwundbarkeit nordwestsächsischer Gemeinden gegenüber klimatischen Gefahren.“ bzw. „Bewertung des Stadtklimas vor dem Hintergrund der globalen Klimaerwärmung“.

Aber auch die Einflüsse, die das Verhalten jedes Einzelnen hat, sind Gegenstand der Konferenz. Das spiegelt sich in Themen wie „Sozialdifferenzierte Risikoregulierung von Extremwetterereignissen – Implikationen umweltbezogener Gerechtigkeit“ oder „Klimawandel und Wintertourismus – Möglicher Strukturwandel und Anpassungsmaßnahmen“ wieder.

Der 3. Schwerpunkt behandelt vor allem erneuerbare Energien. Die Referenten setzen hierbei auseinander mit den Chancen erneuerbarer Energien in mittel- und osteuropäischen Ländern, aber auch mit nationalen Zielen der Energie- und Klimapolitik im Spannungsfeld regionaler Angebotspolitik und unternehmerischer Nachfragekalküle am Beispiel der Flächen für Windenergie und behandeln unternehmerische Strategien im Energiemarkt der Zukunft.

„Wird die Platte noch gebraucht?“

Die klimatischen Veränderungen stellen aber auch neue Anforderungen an die Bauten selbst. Das ist Gegenstand des vierten Schwerpunktes. „Klimaschutzpotenziale angepasster Siedlungsstrukturen: Ist das Leitbild der 'Europäischen Stadt' geeignet für ein anderes Klima?“ spielt dabei ebenso eine Rolle wie die Auseinandersetzung mit der besonders im Osten typischen Plattenbauweise. „Wird die Platte noch gebraucht? Denkanstöße zur Zukunftsfähigkeit von Plattenbausiedlungen im Kontext der Klimadebatte“. Charakteristisch für die Konferenz sind auch städtebauliche Probleme weit weg von unserem gewohnten Umfeld, z.B. „Klimagerechte und energieeffiziente Siedlungsstrukturen in urbanen Wachstumszentren Vietnams. Strategien für Stadtentwicklung und Wohnraumversorgung zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels in Ho Chi Minh City“.

Als Referenten konnten renommierte Experten auf diesem Gebiet gewonnen werden, die einen Einblick geben in aktuelle Forschungsprojekte auf dem Gebiet des Klimawandels. „In neueren Studien sind die Veränderungen in den einzelnen Klimaparametern konkretisiert worden. Demgegenüber steht eine umfassende Auseinandersetzung mit den lokalen und fachspezifischen Auswirkungen auf den Raum und die Gesellschaft, konkreten Herausforderungen für die Akteure sowie mit möglichen Antworten noch aus.“, stellt Professor Ringel fest. „Wir denken, dass unserer Konferenz einen wichtigen Beitrag dazu leistet, uns diesen Herausforderungen zu stellen. Das Institut für Stadtentwicklung und Bauwirtschaft wird sich auch zukünftig mit dem Thema der klimagerechten Räume auseinandersetzen.“

weitere Informationen:

Prof. Johannes Ringel
Telefon: 0341 97-33744
E-Mail: ringel@wifa.uni-leipzig.de

Media Contact

Dr. Bärbel Adams idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-leipzig.de/isb

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