5. Fachtagung "Gießtechnik im Motorenbau"

Investitions- und Marketinggesellschaft präsentiert den Wirtschafts- und Tourismusstandort Sachsen-Anhalt

Sachsen-Anhalt unterstreicht einmal mehr seinen Ruf als Top-Standort für die Gießtechnik. Zu der VDI-Fachtagung „Gießtechnik im Motorenbau“ am 10. und 11. Februar in Magdeburg haben sich mehr als 350 Fachbesucher aus ganz Deutschland und u. a. aus Tschechien, Ungarn, Großbritannien und der Ukraine angekündigt. Rund 20 Aussteller sind auf der begleitenden Ausstellung präsent. Auch die Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt nutzt die Veranstaltung, um den Wirtschafts- und Tourismusstandort Sachsen-Anhalt zu präsentieren.

„Die Tagung ist ein Highlight im Jahreskalender“, freut sich Dr. Rüdiger Bähr, Professor für Gießereitechnik an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Die diesjährige Veranstaltung widmet sich dem Spannungsfeld zwischen Gewicht und Belastbarkeit eines Materials. Einerseits sollen Gusskomponenten für Motoren so leicht wie möglich sein für einen geringeren Verbrauch, andererseits so stark wie nötig, um den enormen Belastungen im Motorblock standzuhalten. Auf der VDI-Tagung werden nun Werkstoff- und verfahrenstechnische Lösungen präsentiert, welche die Leistungsfähigkeit und Qualität bei gleichzeitiger Kostensenkung steigern können. Zu den Referenten gehören hochrangige Fachleute der Automobil- und Zulieferindustrie. Aus Sachsen-Anhalt sind u. a. Vertreter der Universität Magdeburg und Nemak Wernigerode GmbH dabei. Das Unternehmen ist einer der führenden Hersteller von Zylinderköpfen aus Aluminium. Zu seinen Kunden zählen unter anderen VW, Audi, Porsche, BMW und Daimler. Neben Zylinderköpfen fertigen die Wernigeröder Zylinderkurbelgehäuse und Fahrwerksteile aus Aluminiumguss.

Ein zweites Schwergewicht der Gießereibranche können die Besucher der Tagung bereits am Vortag, dem 9. Februar erleben: Die TRIMET ALUMINIUM AG in Harzgerode öffnet ihre Türen. Damit haben Interessenten die Möglichkeit, u. a. eine der modernsten Aluminiumdruckgießereien Europas zu besichtigen. Rund 40 Millionen Euro hat das Unternehmen dort investiert. TRIMET produziert anspruchsvollste Aluminium-Druckgussteile, die auf die Anforderungen von Kunden aus der Automobil-, Elektro- und Maschinenbauindustrie ausgerichtet sind – konventioneller und wärmebehandelter Druckguss ebenso wie schweißbarer Druckguss. Ziel der angeschlossenen Legierungsentwicklung ist, Aluminium immer fester und zäher zu machen, um im Fahrzeugbau zunehmend Eisen-Stahl-Komponenten durch Aluminiumteile ersetzen zu können. In Harzgerode werden derzeit Strukturteile, Motorblöcke und Kupplungs- sowie Getriebegehäuse gefertigt; in der Qualitätskontrolle kommt ein Computertomograph zum Einsatz.

TRIMET ist zudem aktives Mitglied des Automotive-Clusters Ostdeutschland (ACOD) und der Clusterinitiative MAHREG Automotive e. V., in der sich gegenwärtig 170 Unternehmen und Forschungseinrichtungen mit mehr als 10.000 Mitarbeitern engagieren.

Das Thema „Innovativer Leichtbau“ ist eines von sechs Forschungsgebieten, auf denen die Clusterinitiative hauptsächlich agiert. Die TRIMET ALUMINIUM AG, aber auch u. a. die Inferta GmbH oder die WTZ Wissenschaftlich Technisches Zentrum Roßlau gGmbH haben sich hierfür zu Verbundprojekten zusammengeschlossen und gehen die Zielstellung „leichter“ gemeinsam gemeinsam an. Große Idee dahinter: Bis 2015 soll der weltbeste Aluminium-Guss aus Sachsen-Anhalt, genauer aus der Harzregion, kommen.

„Das Thema Aluminium hat sich in Sachsen-Anhalt fest etabliert“, konstatiert Dr. Jürgen Ude, Vorstandsvorsitzender des Sachsen-Anhalt Automotive e.V. Der ACOD hat Sachsen-Anhalt die Themenführerschaft für die Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zu den Einsatzmöglichkeiten von Aluminium vor allem in den Bereichen Motor und Antrieb im Automobilbau übertragen. „Damit ergeben sich Möglichkeiten, Wirtschaft und Wissenschaft länderübergreifend zu verbinden – und diese wollen wir nutzen.“

Nahes Ziel: Im Innovations- und Gründerzentrum Magdeburg in Barleben, dessen Geschäftsführer Dr. Jürgen Ude ist, soll ein automobilnahes Forschungs- und Entwicklungszentrum entstehen.

Schwerpunkt dessen soll die Optimierung von Bauteilen und Werkzeugen für Leichtmetalle und Kunststoffe sein, um weitere deutliche Gewichtsreduzierungen zu erreichen. Dabei wollen die Initiatoren auf eine enge Zusammenarbeit mit den Forschungseinrichtungen der Region, insbesondere mit der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg setzen.

Die Automobilzulieferindustrie gehört zu den Wachstumsbranchen in Sachsen-Anhalt. Mehr als 250 Betriebe mit mehr als 18.000 Beschäftigten fertigen Teile und Systeme für alle namhaften Automobilhersteller. So setzen beispielsweise VW, BMW oder Mercedes-Benz bei Leichtmetallmotorblöcken, Lenkungs- und Getriebeteilen, Leichtmetallkarosserien und Innenausstattungen auf Know-how aus Sachsen-Anhalt.

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Frauke Flenker-Manthey presseportal

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