Jüngste Studiendaten zu HPV-Impfstoff veröffentlicht

Studien haben erstmals zwei unterschiedliche Adjuvans-Formulierungen eines Kandidat-Impfstoffs zum Schutz vor Gebärmutterhalskrebs ausgelöst durch HPV 16 und 18 direkt miteinander verglichen. Die Ergebnisse wurden jetzt in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Vaccine“ publiziert und bestätigen die Schlüsselrolle des GSK-eigenen und patentrechtlich geschützten Adjuvans AS04 bei der Verstärkung der Immunantwort. AS04 induzierte durchweg höhere und länger anhaltende Antikörperspiegel als derselbe Impfstoff mit einer konventionellen Aluminiumsalz-Formulierung.

In den vorgestellten Studien wurde der GlaxoSmithKline-Kandidatimpfstoff mit dem GSK-eigenen Adjuvans AS04, bestehend aus Aluminiumsalzen und Monophosphoryl Lipid A (MPL®), direkt mit demselben Impfstoff formuliert mit einem herkömmlichen Aluminiumsalz-Adjuvans verglichen. Die Ergebnisse bestätigen, dass die erzeugte Immunantwort von „Cervarix“ mit dem Adjuvans AS04 über einen Zeitraum von mindestens 3,5 Jahren zu jedem Zeitpunkt der Auswertung höher und länger anhaltend war als die Immunantwort, die mit demselben Impfstoff unter Verwendung einer herkömmlichen Formulierung mit Aluminiumsalz erreicht wurde.(1)

Die jetzt veröffentlichten Daten zeigen außerdem, dass der GSK-Kandidatimpfstoff mit AS04 nicht nur höhere und länger persistierende Antikörperspiegel gegen HPV 16 und HPV 18 induziert, sondern auch eine robustere Antwort des Immungedächtnisses – insbesondere eine konstant höhere Anzahl von HPV-16/18-spezifischen Memory-B-Zellen. Ergebnisse früher publizierter Studien hatten bereits gezeigt, dass der Impfstoff mit der AS04-Formulierung bei allen geimpften Frauen über einen Zeitraum 4,5 Jahren zu 100 Prozent vor präkanzerösen Läsionen verursacht durch HPV 16 und HPV 18 schützt.(2,3)

„Die neuen Daten belegen, dass das Adjuvans AS04 zu einer starken und lang anhaltenden Impfstoff induzierten Immunantwort von hoher Qualität beiträgt. Sie bestätigen einmal mehr, dass unsere Entscheidung richtig war, für die Herstellung dieses Impfstoffes das innovative Adjuvans AS04 einzusetzen, um einen guten Impfstoff zur Prävention von Gebärmutterhalskrebs bei Frauen jeden Alters zu entwickeln“, kommentierte Dr. Philippe Monteyne, Head of Global Vaccine Developement von GSK Biologicals die Ergebnisse.

Über das GSK-eigene Adjuvans AS04

Adjuvantien sind Substanzen, die in Kombination mit Antigenen in Impfstoffen die Immunantwort verstärken. Die Verwendung von Adjuvantien, normalerweise Aluminiumsalz, in Impfstoffen ist üblich.

Der GSK-Kandidatimpfstoff enthält das patentrechtlich geschützte Adjuvans AS04, das zur Erzielung einer starken und lang anhaltenden Immunantwort entwickelt wurde. AS04 besteht aus Aluminiumsalz und Monophosphoryl Lipid A (MPL®); MPL® ist ein Immunstimulanz zur direkten Aktivierung von Schlüsselmechanismen des Immunsystems, das letztendlich die Immunantwort auf das im Impfstoff enthaltene Antigen verstärkt.

Über die Studie

In verschiedenen Untersuchungen wurden der mit dem Adjuvans AS04 formulierte GSK-Kandidatimpfstoff und ein mit Aluminiumsalz formulierter Impfstoff mit denselben Antigenen verglichen. Ziel war es, die Qualität und Dauerhaftigkeit der durch die Impfung erzeugten Immunantwort zu beurteilen. Es wurden Studien unter unterschiedlichsten Bedingungen durchgeführt, einschließlich In-vitro-Tests, tierexperimenteller Untersuchungen und klinischer Studien am Menschen.

Das Design der einzelnen Studien war unterschiedlich, beinhaltete aber immer die Gabe von drei Dosen (0, 1, 6 Monate) des GSK-Kandidatimpfstoffs zum Schutz vor Gebärmutterhalskrebs, der entweder mit dem Adjuvans AS04 oder nur mit Aluminiumsalz formuliert war. Antikörperspiegel und Memory-B-Zellen wurden über einen Zeitraum von insgesamt 4 Jahren bestimmt.

Die Ergebnisse bei Teilnehmern an den klinischen Studien zeigten, dass die durch den mit dem Adjuvans AS04 formulierten HPV-Impfstoff induzierten HPV-16- bzw. HPV-18-Antikörperspiegel nach 4 Jahren 1,5 bis 2,1 fach höher waren als jene, die durch den Impfstoff mit der Aluminiumsalzformulierung induziert wurden.

Diese Daten zeigen, dass ein Impfstoff mit dem Adjuvans AS04 möglicherweise in der Lage ist, das Immungedächtnis zu verbessern. Nach Gabe des Kandidatimpfstoffs mit der AS04-Formulierung war die Anzahl der HPV-16- bzw. HPV-18-spezifischen Memory-B-Zellen 2 bis bzw. 3,6 Mal höher als nach Verabreichung eines Impfstoffs mit der Aluminiumsalzformulierung. Memory-B-Zellen sind nachweislich von wesentlicher Bedeutung für die Persistenz der Antikörperspiegel nach einer Impfung.

Die Abstracts der Studien sind auf der folgenden Website verfügbar: www.sciencedirect.com/science/journal/0264410X.

Über den HPV-Impfstoff von GSK

Der Kandidat-Impfstoff von GSK wurde entwickelt, um Infektionen und Läsionen, die mit den beiden häufigsten Krebs erregenden HPV-Typen 16 und 18 assoziiert sind, zu verhindern. Darüber hinaus ergeben sich anhand von Studienergebnissen Hinweise, dass der Impfstoff von GSK einen zusätzlichen Schutz vor Infektionen mit den dritt- und vierthäufigsten onkogenen HPV-Typen 45 und 31 bieten kann.(2) Die HPV-Typen 16, 18, 45 und 31 sind gemeinsam für etwa 80 Prozent aller Fälle von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich.(4)

Im März 2006 beantragte GSK die Zulassung für diesen Impfstoff bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMEA. Mit einem Zulassungsantrag bei der US-Arzneimittelbehörde FDA wird bis Ende 2006 gerechnet. Der Impfstoff wird derzeit an über 30.000 Frauen weltweit in umfangreichen Phase-III-Studien getestet.

Quellen:

(1) Giannini SL et al. Enhanced humoral and memory B cellular immunity using HPV16/18 L1 VLP vaccine formulated with the MPL/aluminium salt combination (AS04) compared to aluminium salt only. Vaccine 2006

(2) Harper et al. Sustained efficacy up to 4·5 years of a bivalent L1 virus-like particle vaccine against human papillomavirus types 16 and 18: follow-up from a randomised control trial. Lancet 2006; 367: 1247-1255

(3) Harper DM , Franco EL, Wheeler C, Ferris DG, et al. Efficacy of a bivalent L1 virus-like particle vaccine in prevention of infection with human papillomavirus types 16 and 18 in young women: a randomised controlled trial. Lancet 2004;364:1757-65

(4) Muñoz N, Bosch FX, Castellsagué X, Diaz M, de Sanjose S, Hammouda D, Shah KV, Meijer CJLM. Against which human papillomavirus types shall we vaccinate and screen? The international perspective. Int J Cancer 2004; 111: 278-285.

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GlaxoSmithKline – eines der weltweit führenden forschungsorientierten Arzneimittel- und Healthcare-Unternehmen – engagiert sich für die Verbesserung der Lebensqualität, um Menschen ein aktiveres, längeres und gesünderes Leben zu ermöglichen.

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