Tariferhöhungen in Deutschland geringer als in Frankreich

Wie Destatis, das Statistische Bundesamt, mitteilt, stiegen im Jahresdurchschnitt 2001 die Monatslöhne und -gehälter der Arbeiter und Angestellten in der gewerblichen Wirtschaft in Deutschland um 2,2 %, in Frankreich nahmen sie um 2,5 % zu. Auf Grund der Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich in Frankreich stiegen die Löhne und -gehälter je Arbeitsstunde mit 4,3 % fast doppelt so stark wie in Deutschland (+ 2,1 %).

Im vierten Quartal 2001 lagen die Indizes der Monatslöhne/-gehälter in Deutschland um 2,1 % und in Frankreich um 2,6 % höher als vor Jahresfrist. Die Verbraucherpreise stiegen in Deutschland um 1,8 %, in Frankreich um 1,4 %.

In Deutschland beträgt die tarifliche Wochenarbeitszeit seit einigen Jahren durchschnittlich 37 Stunden. In Frankreich wurde sie von 38,2 Stunden im vierten Quartal 1999 auf 36,8 Stunden im vierten Quartal 2000 und weiter auf 36,1 Stunden im vierten Quartal 2001 verkürzt.

Für den deutsch-französischen Vergleich wurden vom Statistischen Bundesamt (Destatis) und vom französischen Statistischen Zentralamt (INSEE) Indikatoren zur kurzfristigen Lohn- und Arbeitszeitentwicklung konzipiert. Sie werden quartalsweise zeitgleich in Wiesbaden und Paris veröffentlicht.

Die dargestellten Indizes basieren in Deutschland auf Auswertungen der Tarifverträge für den ersten Monat jedes Quartals, in Frankreich auf einer vierteljährlichen Erhebung für den letzten Monat jedes Quartals bei Betrieben mit 10 und mehr Beschäftigten (ACEMO). Einbezogen werden die Wirtschaftsbereiche Produzierendes Gewerbe, Handel, Transport und Nachrichtenübermittlung sowie Kredit- und Versicherungsgewerbe.

Als Löhne/Gehälter werden in Deutschland die tariflichen Grundlohn-/-gehaltssätze nachgewiesen, in Frankreich die Basislöhne und –gehälter, jeweils ohne Zulagen und Prämien sowie Einmalzahlungen. Die Indizes werden für eine konstante Arbeitnehmerstruktur berechnet (Laspeyres-Indizes).

Nähere Erläuterungen zur Methodik siehe: „Wirtschaft und Statistik“ Heft 1/2001 << Kurzfristige Lohnstatistik in Deutschland und Frankreich >> und „Courrier des statistiques“ no 94 << Le suivi conjoncturel des salaires en Allemagne et en France >>

 

Entwicklung der Lohn-/Gehaltsindizes
in Deutschland und Frankreich
in %

Jahr/
Quartal

Veränderung gegenüber dem Vorjahr bzw. dem Berichtsquartal im Vorjahr

Index der
Monatslöhne/-gehälter

Index der
Stundenlöhne/-gehälter

Deutschland

Frankreich

Deutschland

Frankreich

1997

1,5

2,3

1,6

2,4

1998

1,9

1,9

2,0

2,1

1999

2,6

1,6

2,8

2,3

2000

2,4

1,7

2,4

4,7

2001

2,2

2,5

2,1

4,3

1997

 

 

1.

1,5

2,4

1,6

2,5

2.

1,7

2,3

1,8

2,3

3.

1,5

2,3

1,6

2,4

4.

1,4

2,2

1,4

2,4

1998

 

1.

1,5

2,1

1,6

2,3

2.

1,9

1,9

2,0

2,1

3.

2,1

1,8

2,2

2,0

4.

2,1

1,6

2,2

1,9

1999

 

1.

2,2

1,6

2,4

2,0

2.

2,6

1,6

2,8

2,1

3.

2,8

1,5

3,0

2,3

4.

2,9

1,6

3,0

2,8

2000

 

1.

2,5

1,6

2,5

3,9

2.

2,2

1,6

2,2

4,8

3.

2,3

1,8

2,4

5,1

4.

2,4

1,9

2,4

5,0

2001

 

1.

2,4

2,2

2,4

4,6

2.

2,1

2,5

2,1

4,4

3.

2,1

2,6

2,1

4,2

4.

2,1

2,6

2,1

4,0

 

Weitere Auskünfte erteilen:

Sabine Lenz,
Telefon: (0611) 75-3539.
E-Mail:
sabine.lenz@destatis.de

Fabrice Romans,
Telefon: (0033) 14117 5464.
E-Mail:
fabrice.romans@insee.fr


Media Contact

Sabine Lenz Pressemitteilung

Weitere Informationen:

http://www.destatis.de/ 

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Statistiken

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neuartiges Material für nachhaltiges Bauen

Innovativer Werkstoff für eine energieeffiziente Architektur: Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) stellen in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Nature Communications ein polymerbasiertes Material mit besonderen Eigenschaften vor. Das…

Neues Antibiotikum gegen Erreger der Flussblindheit und Lymphatischen Filariose

Prof. Achim Hoerauf, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Parasitologie des Universitätsklinikums Bonn (UKB), und seinem Team ist es in Kollaboration mit der Abteilung Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie…

Evolutionäre Genomik: Folgen biodiverser Fortpflanzungssysteme

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die Einrichtung eines neuen Graduiertenkollegs (GRK) in der Biologie an der Universität Göttingen. Das GRK mit dem Titel „Evolutionary Genomics: Consequences of Biodiverse Reproductive Systems…

Partner & Förderer