Frauen leisten 31 Stunden unbezahlte Arbeit pro Woche

Frauen leben anders als Männer. So leisten sie nach Ergebnissen der Zeitbudgeterhebung 2001/02 mit knapp 31 Stunden pro Woche durchschnittlich deutlich mehr unbezahlte Arbeit – u. a. Haus- und Gartenarbeit, handwerkliche Tätigkeiten, Pflege und Betreuung von Personen – als Männer (19 ½ Stunden). Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilt, verbringen Frauen dagegen mit durchschnittlich 12 Stunden pro Woche deutlich weniger Zeit mit Erwerbsarbeit als ihre männlichen Kollegen (22 ½ Stunden).

Diese und weitere Ergebnisse zur Lebenssituation von Frauen in Deutschland bietet die jüngste Publikation „Im Blickpunkt: Frauen in Deutschland“, die das Statistische Bundesamt zum Internationalen Frauentag am 8. März nach sechs Jahren neu aufgelegt hat. „Im Blickpunkt“ stehen die Situation der weiblichen Bevölkerung aus demographischer Sicht, der Bildungs- und Ausbildungsstand von Mädchen und Frauen, die Formen der Erwerbstätigkeit von Frauen, ihre Lebensumstände und finanzielle Situation, die gesundheitliche Situation von Frauen sowie ihre Beteiligung am öffentlichen Leben. Die Veröffentlichung enthält überwiegend Ergebnisse statistischer Erhebungen aus dem Jahr 2002.

Frauen wählen andere Berufe als Männer. Am häufigsten wählen weibliche Auszubildende die Berufe Bürokauffrau, Arzthelferin und Kauffrau im Einzelhandel. Jede fünfte (21%) weibliche Auszubildende hat sich im Jahr 2002 für einen dieser drei Berufe entschieden. Männliche Auszubildende wählen dagegen am häufigsten die Berufe Kraftfahrzeugmechaniker, Elektroinstallateur und Maler/Lackierer. Auch die Studienfachwahl verläuft geschlechtsspezifisch: Das beliebteste Studienfach der Studienanfängerinnen ist das Fach Germanistik. 8% aller weiblichen Studienanfänger (im 1. Fachsemester) entschieden sich im Wintersemester 2002/2003 für dieses Studienfach. Ihre männlichen Altersgenossen wählen am häufigsten das Fach Informatik.

Die Löhne und Gehälter von Frauen unterscheiden sich zum Teil deutlich von denen ihrer männlichen Kollegen. Über alle Wirtschaftsbereiche hinweg gesehen, verdienten Arbeiterinnen im Jahr 2001 rund 25% weniger als Arbeiter. Der geschlechtsspezifische Verdienstabstand ist bei den Angestellten noch höher: Weibliche Angestellte verdienten 2001 rund 33% weniger als ihre männlichen Kollegen.

Der 80-seitige Band „Im Blickpunkt: Frauen in Deutschland“ (Hrsg. Statistisches Bundesamt, ISBN 3-8246-0706-9) ist zum Preis von 14,80 Euro im Buchhandel und über den Statistik-Shop auf der Internetseite des Statistischen Bundesamtes (www.destatis.de/shop) erhältlich. Der Band steht hier außerdem zum Preis von 9,60 Euro als Download zur Verfügung. Auf der Internetseite des Statistischen Bundesamtes kann eine Leseprobe der Veröffentlichung „Im Blickpunkt: Frauen in Deutschland“ als PDF-Dokument kostenfrei heruntergeladen werden.

Weitere Auskünfte erteilt: Jeannette Nagel, Tel. 0611-75-3384, E-Mail: jeannette.nagel@destatis.de

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Jeannette Nagel Statistisches Bundesamt

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