1. Halbjahr 2008: 3,5% mehr Umschlag in den deutschen Seehäfen

Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) wurden von Januar bis Juni 2008 162,4 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 157,0 Millionen Tonnen.

Im Juni 2008 – dem letzten verfügbaren Monat des laufenden Jahres – ist eine Zunahme des Seegüterumschlags um 2,2% und damit eine geringere Zunahme als im Durchschnitt des 1. Halbjahres zu verzeichnen.

Im 1. Halbjahr 2008 hat der Versand ins Ausland mit einem Plus von 3,7% am stärksten zugenommen, gefolgt vom grenzüberschreitenden Empfang mit einer Zunahme von 3,4%. Im Vergleich zur Entwicklung im 1. Halbjahr 2007 haben sich damit andere Tendenzen ergeben. So nahm in den ersten 6 Monaten des vergangenen Jahres der Versand gegenüber dem 1. Halbjahr 2006 nur um etwas über 1%, der Empfang aber um über 7% zu.

Differenziert nach Gütern zeigten sich zweistellige Zuwachsraten beim Empfang von Düngemitteln, chemischen Erzeugnissen, Nahrungs- und Futtermitteln sowie Steinen und Erden. Beim Versand wiesen Halb- und Fertigerzeugnisse mit einem Plus von über 10% den höchsten Anstieg auf. Die einzige Gütergruppe, bei der weniger empfangen wurde, waren die Mineralölerzeugnisse. Hier dürften die stark gestiegenen Preise mit der in Folge sinkenden Nachfrage die Ursache sein. Im Versand stark rückläufig waren ebenfalls Mineralölerzeugnisse – allerdings auf Basis wesentlich geringerer Mengen – sowie feste mineralische Brennstoffe und landwirtschaftliche Erzeugnisse.

Absolut betrachtet lag im ersten Halbjahr 2008 die Position „Andere Halb- und Fertigerzeugnisse“ mit insgesamt 59,1 Millionen Tonnen beim gesamten Güterumschlag mengenmäßig weiterhin an erster Stelle. Auf diese Güterabteilung, die hauptsächlich Produkte wie Maschinen, elektrotechnische Erzeugnisse und Ähnliches umfasst, entfielen über 36% aller im Seeverkehr umgeschlagenen Güter.

Wesentlich geringer als im Vorjahr, in dem noch ein zweistelliger Zuwachs zu verzeichnen war, legte der Containerverkehr zu. Hier ist gegenüber dem 1. Halbjahr 2007 eine Zunahme von 6,0% beim Empfang und 7,3% beim Versand zu verzeichnen. Damit entwickelte sich der Gütertransport in Containern erneut erheblich dynamischer als der Umschlag im Seeverkehr insgesamt. Im Juni 2008 nahm aber auch der Containerverkehr mit einem Plus von insgesamt 4,3% nicht so stark zu wie im Halbjahresdurchschnitt.

Der Index der Seefrachtraten in der Linienfahrt auf der neuen Basis 2006=100, der die Preisentwicklung der von den deutschen Unternehmen für Im- und Exporte in Anspruch genommenen Seeverkehrsleistungen in der Linienfahrt aufzeigt, lag im 1. Halbjahr 2008 – berechnet auf Euro-Basis – um 4,1% über dem Niveau des entsprechenden Vorjahreszeitraumes. Bezogen auf die einzelnen Fahrtregionen kam es zu folgenden Entwicklungen: In der Europafahrt (+ 2,8%), in der Afrikafahrt (+ 3,4%) und in der Fahrtregion Asien/Australien (+ 14,5%) lagen die Frachtraten im 1. Halbjahr 2008 im Vergleich zum 1. Halbjahr 2007 zum Teil deutlich höher. Dagegen sanken die Frachtraten in der Amerikafahrt um 7,9%. Der Wechselkurs des US-Dollars gegenüber dem Euro lag im 1. Halbjahr 2008 um 13,1% unter dem Niveau des 1. Halbjahres 2007.

Weitere Auskünfte zum Seeverkehr gibt:
Manfred Crezelius,
Telefon: (0611) 75-2432,
E-Mail: seeschifffahrt@destatis.de

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Andreas Martin Statistisches Bundesamt

Weitere Informationen:

http://www.destatis.de

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