Bioanaloge Kamera folgt Augenbewegung
Wissenschaftler der Technischen Universität München (TUM) haben im Rahmen des Forschungsverbundes „Bioanaloge Sensomotorische Assistenz“ (FORBIAS) eine blickgesteuerte Kopfkamera als mobiles Messgerät zur Video-Okulographie entwickelt. Sie erfasst die menschlichen Augenbewegungen und kann die Blickrichtung einer am Kopf montierten Kamera steuern und stabilisieren.
In der gemessenen Augenstellung ist die menschliche Eigenbewegung bereits kompensiert, so dass die Kamera ein ebenso stabiles Bild aufnehmen kann wie das menschliche Auge. Die Kopfkamera, die exakt das aufnimmt, was die Augen sehen, ermöglicht eine sehr spontane Art der Berichterstattung. Sie kann aber auch der Dokumentation für Lehrzwecke, zum Beispiel bei Operationen, dienen. Auch der psychologischen Forschung gibt eine exakte Messung der willkürlichen und unwillkürlichen Augenbewegung neue Erkenntnisse zur ergonomischen Gestaltung oder zur Werbewirksamkeit optischer Reize.
Ein weiterer thematischer Schwerpunkt innerhalb FORBIAS ist die Realisierung einer bioanalogen Fahrzeugkamera. Ein technischer Gleichgewichtssensor sorgt für den stabilen Blick. Er erfasst die Fahrzeugbewegung und übernimmt funktionell die Aufgabe seines biologischen Äquivalents, des menschlichen Gleichgewichtsorgans. Eine solche Fahrzeugkamera steigert die Robustheit von Fahrassistenzsystemen, wie etwa der automatischen Abstandshaltung, erweitert ihre Einsatzbereiche und erschließt neue Funktionalitäten. Künftige Automobile könnten damit an Sicherheit und Komfort gewinnen.
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