Spitzenergebnis der Leibniz Universität Hannover bei EXIST-Förderung des Bundes

Ein beeindruckendes Ergebnis der aktuellen EXIST-Forschungstransfer-Runde des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie: Zwei der zwölf EXIST-Förderungen, mit denen Hightech-Ausgründungen aus Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen unterstützt werden, gehen an Projekte der Leibniz Universität Hannover.

Und bundesweit erstmalig wird in der Geschichte dieser Förderlinie mit dem „Kontaktfreien Vorschub“ aus dem Produktionstechnischen Zentrum (PZH) ein Thema aus dem Maschinenbau gefördert.

Der „Kontaktfreie Vorschub“ ist eine Hightech-Entwicklung, mit der Olaf Marthiens den Maschinenbau revolutionieren will. Der Wissenschaftler aus dem Institut für Umformtechnik und Umformmaschinen am PZH könnte dem klassischen Prinzip des Walzenvorschubs, bei dem das zu verarbeitende Bandmaterial durch zwei angetriebene Stahlwalzen in die Presse geführt wird, den Todesstoß versetzen. Denn bei Marthiens sorgen elektromagnetische Kräfte dafür, dass das Blechmaterial kontaktfrei, positionsgenau und mit hoher Geschwindigkeit fortbewegt wird.

„Wir erreichen die doppelte Vorschubkraft der leistungsfähigsten Vorschübe der Welt, Oberflächen werden nicht mehr beschädigt und auch nicht ausgewalzt, und noch dazu brauchen wir für diesen Vorschub weniger Energie“, fasst Marthiens die Vorteile seines Konzepts zusammen, das bereits patentiert ist. Für die Umsetzung in ein marktgängiges Produkt und die Gründung eines Unternehmens stehen ihm und seinem Partner Hannes Mahler für die nächsten 18 Monate rund 400.000 Euro aus der EXIST-Förderung zur Verfügung.

Ein terrestrischer Laserscanner, der seine Umgebung – vor allem Innenräume – hochaufgelöst abtastet, ist der Kern des „Portable-Mobile-Mapping“-Systems, das Harald Vennegeerts entwickelt. Vennegeerts ist Wissenschaftler am Geodätischen Institut, und sein Ziel ist es, Innenräume sehr schnell dreidimensional zu erfassen. Solche schnell und mobil erhältlichen 3D-Modelle wären beispielsweise außerordentlich interessant für den Aufbau von Gebäudemanagementsystemen, für den Umbau von Gebäuden, für Energieeffizienz-Modernisierungen oder auch als Grundlage zur Ermittlung von Verkehrs- und Beleihungswerten von Immobilien. Vennegeerts, der mit Christian Hesse und Jan Linxweiler an der Realisierung dieser Ideen arbeitet, sieht allerdings auch Einsätze im sicherheitskritischen Bereich: „Mit dem System könnte man beispielsweise Flughäfen oder Bahnhöfe räumlich hochauflösend und erheblich schneller erfassen und geometrische Veränderungen detektieren.“ Auch dieses Projekt ist eine Premiere – es ist der erste EXIST-Forschungstransfer aus dem Bereich Geodäsie – und kann mit knapp 400.000 Euro Gründungsfinanzierung an den Start gehen.

Beide Projektteams wurden von „starting business“, dem Existenzgründerprogramm für die Leibniz Universität Hannover und das Laser Zentrum Hannover, begleitet und beraten.

Hinweis an die Redaktion:
Für weitere Informationen steht Ihnen Tanja Bartholdy von „starting business“ unter Telefon +49 511 762 5257 oder E-Mail tb@tt.uni-hannover.de zur Verfügung. Die Wissenschaftler erreichen Sie auch direkt:
Dipl.-Ing. Olaf Marthiens, +49 151 5817 5665; ifum@marthiens.de
Dipl.-Ing. Harald Vennegeerts, +49 511 762 2466; venne@gih.uni-hannover.de

Media Contact

Dr. Stefanie Beier idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-hannover.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Forschende enthüllen neue Funktion von Onkoproteinen

Forschende der Uni Würzburg haben herausgefunden: Das Onkoprotein MYCN lässt Krebszellen nicht nur stärker wachsen, sondern macht sie auch resistenter gegen Medikamente. Für die Entwicklung neuer Therapien ist das ein…

Mit Kleinsatelliten den Asteroiden Apophis erforschen

In fünf Jahren fliegt ein größerer Asteroid sehr nah an der Erde vorbei – eine einmalige Chance, ihn zu erforschen. An der Uni Würzburg werden Konzepte für eine nationale Kleinsatellitenmission…

Zellskelett-Gene regulieren Vernetzung im Säugerhirn

Marburger Forschungsteam beleuchtet, wie Nervenzellen Netzwerke bilden. Ein Molekülpaar zu trennen, hat Auswirkungen auf das Networking im Hirn: So lässt sich zusammenfassen, was eine Marburger Forschungsgruppe jetzt über die Vernetzung…

Partner & Förderer