Prof. Dr. Mikhail Shaposhnikov (Lausanne) erhält Humboldt-Forschungspreis

Mit dem Humboldt-Forschungspreis werden Wissenschaftler für ihr bisheriges Gesamtschaffen ausgezeichnet, deren grundlegende Entdeckungen, Erkenntnisse oder neue Theorien das eigene Fachgebiet nachhaltig geprägt haben und von denen auch in der Zukunft weitere Spitzenleistungen erwartet werden können. Die Preisträger sind eingeladen, selbst gewählte Forschungsvorhaben in Deutschland in Kooperation mit Fachkollegen für einen Zeitraum von bis zu einem Jahr durchzuführen. Der Aufenthalt kann zeitlich aufgeteilt werden.

Mikhail Shaposhnikov wurde 1956 in Sochi (Russland) geboren. Er studierte an der Moskauer Staatsuniversität und promovierte 1982 am Institut für Kernphysik der Russischen Akademie der Wissenschaften mit einer Arbeit über die Materie-Antimaterie-Asymmetrie des Universums im Rahmen großer vereinheitlichter Theorien.

Bis 1991 arbeitete er an diesem Institut als Wissenschaftler, anschließend bis 1998 in der Theorieabteilung des Europäischen Kern- und Teilchenphysik-Forschungszentrums CERN in Genf. Er wurde 1998 zum Professor für Theoretische Physik an der Universität Lausanne ernannt, 1999 zum Direktor des dortigen Instituts für Theoretische Physik. Seit 2003 leitet er das Institut für Teilchenphysik und Kosmologie an der Ecole Polytechnique Federale de Lausanne.

Shaposhnikovs wissenschaftliche Hauptinteressen liegen auf den Gebieten Teilchenphysik, Quantenfeldtheorie und Kosmologie. Er untersuchte Probleme wie die Baryonenzahl-Verletzung in schwachen Wechselwirkungen und den elektroschwachen Phasenübergang im frühen Universum, Phasenübergänge in Eichtheorien bei hohen Temperaturen und ihre kosmologischen Anwendungen. Sein besonderes Interesse gilt der dunklen Materie, der kosmologischen Konstante – die für die beschleunigte Ausdehnung des Universums verantwortlich ist -, und Theorien mit zusätzlichen Raumdimensionen.

Mikhail Shaposhnikov wird den wesentlichen Teil seiner Zeit als Humboldt-Preisträger ab 2009 am Institut für Theoretische Physik der Universität Heidelberg verbringen.

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