Innovationspreis textil+mode 2009

Gregor Hohn, Elisabeth Holzer und Michael Sontag sind die Gewinner des Innovationspreises textil+mode 2009, der am 12. Oktober 2009 in Düsseldorf zum zweiten Mal verliehen wurde. Gregor Hohn, studierter Biologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Hohenstein Instituten, war mit seinem Beitrag zur Entwicklung einer neuartigen therapeutisch-aktiven Wundauflage in der Kategorie Innovative Textilien erfolgreich.

Der frisch gekürte Preisträger Gregor Hohn ist seit August 2007 am Institut für Hygiene und Biotechnologie an den Hohenstein Instituten tätig. Er entwickelte in Zusammenarbeit mit seinem Team eine therapeutische Wundauflage zur Heilung chronischer Wunden, an denen in Deutschland ca. vier Mio. Menschen leiden. Die Besonderheit dieser Entwicklung ist die regulierte Freisetzung von unterschiedlichen wundheilenden Wirkstoffen bei Kontakt zur Wunde. Als textile Depotfaser für die Wirkstoffaufnahme wurden spezielle Hohlfasern aus Zellulose verwendet, welche die entsprechenden Dosen therapeutischer Wirkstoffe aufnehmen können. Durch das Verfahren der Gefriertrocknung während der Befüllung wird der Funktionserhalt sowohl der Hohlfaser als auch der Wirkstoffe gewährleistet. Mit der gleichzeitigen Einbringung von spezifischen Enzymen wird die regulierte Auflösung der Zellulosefasern unter Einwirkung von Feuchtigkeit erreicht, so dass sich die enthaltenen Wirkstoffe nach und nach reguliert freisetzen können.

Mit dieser durch ein Patent abgedeckten Konstruktion ergeben sich für die Textilindustrie im Bereich Medizinprodukte vielfältige interessante Perspektiven. Gregor Hohn betont: „Natürlich bin ich persönlich über den Innovationspreis sehr glücklich, doch ohne die effektive Zusammenarbeit mit meinem Team und die kompetente Unterstützung des Instituts wäre dieser Erfolg so nicht machbar gewesen. Äußerst reizvoll für mich war bei diesem Projekt die anwendungsbezogene Forschung nah am Produkt.“ In der Tat kann das Institut für Hygiene und Biotechnologie der Hohenstein Institute unter der Leitung von Prof. Dr. Dirk Höfer im Bereich Medizintextilien dank umfassender Forschung und Entwicklung von der Idee bis hin zur Marktreife regelmäßig mit neuen, sinnvollen Produkten aufwarten. Auch ist es Gregor Hohn wichtig, leidenden Menschen helfen zu können: deshalb wird er einen Teil des Preisgeldes als Spende einer medizinischen Hilfsorganisation zur Verfügung stellen.

Mit dem Innovationspreis textil+mode bietet der Gesamtverband textil+mode stellvertretend für die Branche jungen Entwicklern, Designern und Gestaltern im Bereich Mode und Textil mit nicht mehr als fünf Jahren Berufserfahrung eine Plattform, um ihr Können und kreatives Potential unter Beweis zu stellen. Vergeben wird die Auszeichnung für herausragende Arbeiten in den Kategorien Innovative Textilien, Modedesign und Textildesign. Wichtigste Kriterien sind dabei ein hoher Innovationsgrad, die Markttauglichkeit und letztendlich die Umsetzbarkeit der Idee.

In jeder Kategorie sind insgesamt 50.000 Euro für die jeweiligen Gewinner ausgelobt, wobei sich das reine Preisgeld auf 10.000 Euro beschränkt und die restlichen 40.000 Euro sich als nachhaltige Sachleistungen und Unterstützung in Form von z.B. Workshops, Experten-Coachings und Messepräsentationen im In- und Ausland aufteilen. Gefördert wird der Preis in diesem Jahr vom Ministerium für Wirtschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, der Europäischen Union und der Deutschen Bank als Hauptsponsoren. Daneben engagieren sich eine Vielzahl von Unternehmen aus der Textil- und Modebranche mit finanziellen Beiträgen, um den Innovationspreis im Rahmen der Nachwuchsförderung möglich zu machen.

Media Contact

Rose-Marie Riedl Forschungsinstitut Hohenstein

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