Helmholtz unterstützt Firmenausgründungen

Die Projekte werden im Rahmen der Maßnahme Helmholtz Enterprise mit jeweils 100.000 Euro unterstützt. Mindestens den gleichen Betrag steuert das jeweilige Helmholtz-Zentrum bei. Mit diesem Förderinstrument sichert die Helmholtz-Gemeinschaft die kritische Startphase von Ausgründungen und trägt so zur Überführung von Forschungsergebnissen in die Anwendung bei.

„Der Transfer neuer Erkenntnisse und Entwicklungen in die wirtschaftliche Nutzung ist ein wichtiges Anliegen der Helmholtz-Gemeinschaft, um Forschungsergebnisse möglichst schnell der Allgemeinheit zugutekommen zu lassen und auch international wettbewerbsfähig zu sein“, sagt Dr. Rolf Zettl, Geschäftsführer der Helmholtz-Gemeinschaft.

Gerade die ersten Schritte einer Ausgründung sind besonders kritisch. Daher unterstützt die Helmholtz-Gemeinschaft die Gründer in der Startphase nicht nur finanziell, sondern steht ihnen auch mit intensiver Beratung in den Transferstellen der Helmholtz-Zentren zur Seite. Mit dem Programm Helmholtz Enterprise können die Zentren zusätzliches Personal einstellen und so die Gründer weitgehend freistellen. Dadurch können diese sich voll auf ihr Vorhaben konzentrieren, und das Helmholtz-Zentrum kann leichter Personallücken ausgleichen, wenn im Rahmen der Ausgründung Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausscheiden.

Das Gutachtergremium aus externen Experten hat in der 16. Auswahlsitzung des Förderprogramms Helmholtz Enterprise drei Anträge zur Förderung empfohlen. Damit steigt die Anzahl der seit 2005 aus dem Impuls- und Vernetzungsfonds des Präsidenten finanzieren Gründungsvorhaben auf 76.

Die neu geförderten Projekte sind:
1.) i3membrane – Entwicklung, Fertigung und Vermarktung von Metallnanofiltern
Das Forscher-Team um Prof. Andreas Kolitsch vom Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf hat eine einfache, kostengünstige und umweltschonende Methode zur Herstellung kleinstporiger Metallmembranen entwickelt. Bisher sind in der Labordiagnostik, der Biotechnologie und der Pharmaindustrie in Filteranwendungen mit kleinster Porengröße vor allem Polymermembranen im Einsatz, die bei ihrer Verwendung allerdings teilweise selbst Stoffe freisetzen. Metallfilter haben dagegen den Vorteil, stabil und beständig zu sein, ohne ungewünschte Nebenprodukte abzugeben.
Ansprechpartner: Dr. Björn Wolf
Tel.: 0351 260-2615
E-Mail: b.wolf@hzdr.de
Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf
2.) WxFusion – Vorhersage von Wettergefahren
Dr. Caroline Forster und Dr. Arnold Tafferner vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt haben ein neues Verfahren zur Vorhersage von Gewittern entwickelt. Ihre Technologie nutzt Satelliten- und bodengestützte Radardaten, um Gewitter zu identifizieren, zu verfolgen und bis zu einer Stunde vorherzusagen. Außerdem kann das System Warnungen per E-Mail verschicken, wenn sich ein Gewitter im Umkreis von 100 Kilometern um einen ausgewählten Ort, beispielsweise einen Flughafen, befindet. Insgesamt dient die neue Technologie einer höheren Sicherheit und besseren Planbarkeit im Luftverkehr. Vorteile für die Nutzer sind die hohe zeitliche wie räumliche Genauigkeit der Gewitterinformation, eine regelmäßige Aktualisierung in Abständen von fünf Minuten und die Ausgabe in einem internationalen Standard-Format mit geringem Datenvolumen. So sind die Daten auch ins Cockpit eines Flugzeugs übertragbar.
Ansprechpartner: Robert Klarner
Tel.: 08153 28-1782
E-Mail: robert.klarner@dlr.de
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
3.) Drift & Noise Polar Services – Scientific Polar Solutions
Das Team um Dr. Thomas Krumpen und Dr. Stefan Hendricks vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung sammelt, bearbeitet und interpretiert neueste Daten über das Meereis in den Polarregionen und stellt diese Informationen Kunden zur Verfügung. Die Meereisdaten ermöglichen zum Beispiel im Bereich der Offshore-Konstruktion eine umweltgerechte Nutzung der Polarregionen und liefern wichtige Informationen für den Schiffbau und für Reedereien. Ein längerfristiges Ziel des Teams ist außerdem die Entwicklung und der Vertrieb spezialisierter Sensorsysteme.
Ansprechpartner: Dr. Eberhard Sauter
Tel.: 0471 4831-1517
E-Mail: Eberhard.Sauter@awi.de
Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung
Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie sowie Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit fast 34.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 18 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 3,4 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).

Ansprechpartner für die Medien:

Dr. Andreas Fischer
Pressereferent
Tel.: 030 206 329-38
andreas.fischer@helmholtz.de
Dr.-Ing. Jörn Krupa
Stabsstelle Technologietransfer
Tel.: 030 206 329-72
joern.krupa@helmholtz.de
Kommunikation und Medien
Büro Berlin
Anna-Louisa-Karsch-Str. 2
10178 Berlin

Media Contact

Jan-Martin Wiarda idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Druck- und Temperaturmessung im Wälzkontakt

… unter Mischreibung dank innovativem Dünnschicht-Multisensor. Die Messung von Druck und Temperatur spielt eine entscheidende Rolle in verschiedenen technischen Anwendungen von Wälzlagern über Verzahnungen bis hin zu Dichtungen. Vor allem…

Wie Zellen die Kurve kriegen

Die Krümmung einer Oberfläche bestimmt das Bewegungsverhalten von Zellen. Sie bewegen sich bevorzugt entlang von Tälern oder Rillen, während sie Erhebungen meiden. Mit diesen Erkenntnissen unter Beteiligung des Max-Planck-Instituts für…

Herzinsuffizienz: Zwei Jahre mit Herzpflaster

Patient berichtet über Erfahrungen. Weltweit einzigartig: Patient*innen mit Herzschwäche wurde im Rahmen einer Studie der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) und des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) im Labor gezüchtetes Herzgewebe implantiert. Das sogenannte…

Partner & Förderer