Forschungspreis des Deutschen Bundesverbandes für Logopädie vergeben

Zum fünften Mal hat der Deutsche Bundesverband für Logopädie (dbl) heute im Rahmen seines Jahreskongresses im Congress Centrum Mainz den dbl-Forschungspreis für herausragende wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der logopädischen Forschung vergeben.

Der mit insgesamt 5.000 Euro dotierte Wissenschaftspreis wurde geteilt und von dbl-Präsidentin Dr. Monika Rausch an zwei Bewerberinnen vergeben:

Ausgezeichnet wurde Christiane Waibel für ihre an der Universität Konstanz vorgelegte Magisterarbeit zum Thema: Der Erwerb von Konsonantenclustern im Schweizerdeutschen – eine vergleichende Studie an sprachunauffälligen und sprachauffälligen Schweizer Kindern. „Der Frage, welche Bedeutung Dialekte hinsichtlich der logopädischen Diagnostik und Therapie haben, wurde bisher kaum nachgegangen. Auch Untersuchungen zum (gestörten) Lauterwerb im Schweizerdeutschen sind bisher nicht häufig angestellt worden. Insofern ist die Betrachtung der Thematik für die logopädische Diagnostik und Behandlung aufgrund spezifischer Unterschiede in beiden Sprachen sehr relevant“, so Rausch.

Ebenfalls ausgezeichnet wurde Christiane Mantay für ihre an der Universität Hamburg vorgelegte Dissertation mit dem Thema: Relation zwischen intraglottischem Druck und Phonation. „Im Bereich der stimmphysiologischen Forschung hat Christiane Mantay aufwändige intralaryngeale Druckmessungen bei Stimmgebung durchgeführt. Ihre Studie ist sehr innovativ und führt zu neuen Erkenntnissen der Larynxfunktion, insbesondere bei Stimmgesunden. Einfach ausgedrückt wird gemessen, wie der objektive Druck zwischen den Stimmlippen mit verschiedenen Aspekten der Stimmgebung wie Tonhöhe oder Intensität korreliert“, so dbl-Präsidentin Dr. Monika Rausch. Die preisgekrönten Arbeiten werden im Schulz-Kirchner-Verlag publiziert, der den dbl-Forschungspreis auch finanziell unterstützt.

Die dbl-Präsidentin wies darauf hin, dass der dbl-Forschungspreis auch dazu beitragen solle, logopädische Forschung in Deutschland zu etablieren. „Obwohl die grundständige Logopädieausbildung im Unterschied zu den anderen europäischen Ländern in Deutschland leider immer noch nicht an den Hochschulen angesiedelt ist, gibt es viele Logopädinnen und Logopäden, die wissenschaftlich tätig sind“, betonte Dr. Rausch. Darauf wolle der dbl aufmerksam machen und auch aufzeigen, dass spezifische logopädische Fragestellungen ohne die engagierte Arbeit der Logopädinnen von den anderen wissenschaftlichen Disziplinen häufig nicht aufgeworfen werden, so Dr. Rausch.

Media Contact

Lucas Rosenthal presseportal

Weitere Informationen:

http://www.dbl-ev.de

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