Erneuter Erfolg für jungen Stuttgarter Physiker

Dr. Lapo Bogani vom 1. Physikalischen Instituts der Universität Stuttgart wurde für seine Forschung an magnetischen Nanomaterialen mit dem Nicholas Kurti European Science Prize 2013 ausgezeichnet.

Der Preis wird an herausragende junge Wissenschaftler für ihre Forschungsarbeiten zu tiefen Temperaturen beziehungsweise hohen Magnetfeldern vergeben und von Oxford Instruments zu Ehren von Prof. Nicolas Kurti, der als Erster Temperaturen im Bereich von Mikrokelvin erreicht hatte, gesponsert.

Lapo Bogani leitet die Gruppe Nanomagnetismus an der Universität Stuttgart und hat einen stark interdisziplinären Hintergrund. Seine Forschung verbindet insbesondere die Grundlagenforschung zum Nanomagnetismus in Chemie und Physik. Seine Arbeiten konzentrieren sich auf die Untersuchungen von molekularen magnetischen Materialen mit Quanteneigenschaften, ihre Kontrolle (zum Beispiel durch Elektronen oder Photonen) und ihre Integration in nanoskopische Syseme.
Fundamentale Fortschritte auf dem Gebiet der Nanomagnete
Professor George Pickett von der Lancaster University, Vorsitzender des Auswahlkomitees, kommentierte die Preisverleihung mit folgenden Worten: „Vor dem Hintergrund, dass das Feld der Kandidaten für den diesjährigen Nicholas Kurti European Science Prize besonders stark war, ist es eine besondere Freude für das Gremium, Dr. Lapo Bogani als diesjährigen Preisträger auszuwählen. Herr Bogani hat Nanowissenschaften mit Magnetismus vereint und damit fundamentale Fortschritte auf dem Gebiet der Nanomagnete erreicht, speziell im Bereich molekularer Spintronik. Seine Arbeit könnte in der Zukunft zu Anwendungen mit Bauelementen führen, die den Magnetismus einzelner Moleküle nutzen.“

Dr. Lapo Bogani studierte Chemie in Florenz und promovierte dort im Labor für Molekularen Magnetismus (LaMM). Er forschte zweieinhalb Jahre am Centre national de la recherche scientifique (CNRS) Grenoble, Frankreich, und ist seit Anfang 2009 wissenschaftlicher Mitarbeiter am 1. Physikalischen Institut der Uni Stuttgart. Bereits im Jahr 2010 verlieh ihm die Alexander von Humboldt-Stiftung den Sofja Kovalevskaja-Preis, einen der höchst dotierten Forschungspreise in Deutschland. 2012 erhielt Bogani als bester italienischer Chemiker unter 40 Jahren den Nasini Prize der Italian Chemical Society.

Preisträger Nicholas Kurti European Science Prize in den vergangenen Jahren waren unter anderem einer der Entdecker von Graphene (Kostantin Novoselov, späterer Nobelpreisträger), einer der Entwickler der Quantenelektrodynamik mit Schaltkreisen (Andreas Wallraff, ETH Zürich), Leiter des LNS am Paul Scherrer Institut (Christian Rüegg), Pioniere in der Quantencomputerforschung mit Molekülen (John Morton) und Quantenpunkten (Lieven Vandersypen und Ronald Hanson, TU Delft) sowie zwei führende Forscher der Nanoelektornik, Silvano De Franceschi (CEA Grenoble) und Mathias Kläui (Johannes-Gutenberg-Universität Mainz).

Weitere Informationen:
Dr. Lapo Bogani, Universität Stuttgart,
1. Physikalisches Institut, Tel.: +49(0)711/685-64907
E-Mail: lapo.bogani@pi1.physik.uni-stuttgart.de
Andrea Mayer-Grenu, Universität Stuttgart,
Abt. Hochschulkommunikation, Tel. 0711/685-82176,
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