Neuer Test lässt die Wirksamkeit von Antiseptika erkennen

Um Zahnbelag gar nicht erst aufkommen zu lassen, verwenden viele Menschen desinfizierende Mundwässer. Für die Beurteilung der Wirksamkeit dieser Produkte gab es bislang aber weder definierte Anforderungen noch klinische Studien. Doch der Mediziner Frank-Albert Pitten von der Uni Würzburg hat nun die Grundlagen für eine normierte Wirksamkeitsprüfung der „oralen Antiseptika“ geschaffen.

Für diese Leistung bekam er den mit 15.000 Euro dotierten Ignaz-Philipp-Semmelweis-Forschungspreis 2004 verliehen. Damit prämieren die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene und das Unternehmen Bode-Chemie (Hamburg) innovative Leistungen auf dem Gebiet der Hygiene und Infektionsbekämpfung.

In der Laudatio betont Professor Manfred H. Wolff von der Uni Witten/Herdecke die weit reichende Bedeutung von Pittens Arbeit. Das Prüfmodell des Würzburger Forschers ermöglicht es nämlich, auch die Wirksamkeit von Antiseptika gegen Bakterien zu ermitteln, die in so genannten Biofilmen wachsen. Solche Mikroben überziehen größere Flächen – zum Beispiel Zähne – und umgeben sich dabei mit einer gemeinsamen, schleimartigen Schutzhülle, die sie widerstandsfähiger gegen Medikamente macht. Mit herkömmlichen Versuchen sei dieser Test nicht möglich, so Wolff. Pittens Ergebnisse seien wegweisend auch für andere Gebiete, in denen Biofilme Probleme bereiten, etwa bei der Desinfektion medizinischer Instrumente.

Pitten, der 1965 in Hagen geboren wurde, studierte Medizin in Köln und kam nach Stationen in Greifswald und Berlin im Jahr 2003 an die Uni Würzburg. Hier leitet er am Institut für Hygiene und Mikrobiologie den Bereich „Hygiene und Umweltmedizin“.

Weitere Informationen: PD Dr. Frank-Albert Pitten, T (0931) 201-46168, Fax (0931) 201-46445, E-Mail:
fpitten@hygiene.uni-wuerzburg.de

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Robert Emmerich idw

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