Energie aus Stroh und Getreide – Fachgespräch zeigt Perspektiven und Handlungsbedarf auf

Gülzow: Die Chancen von Stroh und Getreide zur Energieerzeugung beschreibt die Broschüre „Energetische Nutzung halmgutartiger Biomasse“ der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR).

Stroh als Rückstand der Pflanzenproduktion und Ganzpflanzengetreide sind für die Energieerzeugung prinzipiell geeignet und stehen in großen Mengen zur Verfügung. Anders als bei Holz ist die energetische Nutzung von Stroh hingegen kaum verbreitet, was u.a. in ungünstigeren Brennstoff-Eigenschaften begründet liegt. Genannt seien die geringere Dichte, der höhere Aschegehalt, erhöhte Chlor- und Stickstoffgehalte und niedrigere Ascheschmelztemperaturen.
Auf Stroh und Ganzpflanzengetreide kann im Energiemix der Zukunft jedoch kaum verzichtet werden. Immerhin 500 PJ oder 3,5 Prozent des derzeitigen Primärenergiebedarfs ließen sich aus halmgutartiger Biomasse erzeugen. Jetzt sind die Weichen zu stellen, um dieses technisch nutzbare Potenzial auch wirklich verfügbar zu machen.
Hierzu zählt in erster Linie die Optimierung bestehender Anlagenkonzepte, deren Emissionsverhalten derzeitigen und zukünftigen Standards noch nicht in ausreichendem Maße entspricht. Dies gilt sowohl für die Entstaubungstechnik als auch für die Einhaltung von CO-Grenzwerten. Gleichzeitig wird moniert, dass das geltende Emissions- und Genehmigungsrecht in der Praxis Interpretationsspielräume zulässt, die die Rechtssicherheit bei Installation und Betrieb von Strohfeuerungsanlagen stark einschränkt.
Die Teilnehmer aus Wirtschaft, Forschung und öffentlicher Verwaltung fordern, die Brennstoffe Stroh und Ganzpflanzengetreide dem Brennstoff Holz rechtlich gleichzustellen und damit die Bedingungen zur Strom- und Wärmeerzeugung aus halmgutartiger Biomasse deutlich zu verbessern. Sie verweisen auf das dänische Modell, das Dank abgestimmter politischer und ordnungspolitischer Maßnahmen eine umfangreiche energetischen Nutzung von Stroh zur Folge hat.
Der Tagungsband „Energetische Nutzung von Stroh, Ganzpflanzengetreide und halmgutartiger Biomasse“ ist in der Schriftenreihe „Gülzower Fachgespräche“ erschienen und kann kostenlos über die FNR, eMail: infomaterial@fnr.de, oder per Fax (03843/6930-102) angefordert werden. Er steht unter www.fnr.de auch im pdf-Format zur Verfügung.

Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR)
Hofplatz 1
18276 Gülzow
Tel.: 03843/69 30-0
Telefax: 03843/69 30-102
E-Mail: info@fnr.de

Media Contact

Dr. Torsten Gabriel idw

Weitere Informationen:

http://www.fnr.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Energie und Elektrotechnik

Dieser Fachbereich umfasst die Erzeugung, Übertragung und Umformung von Energie, die Effizienz von Energieerzeugung, Energieumwandlung, Energietransport und letztlich die Energienutzung.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Windenergie, Brennstoffzellen, Sonnenenergie, Erdwärme, Erdöl, Gas, Atomtechnik, Alternative Energie, Energieeinsparung, Fusionstechnologie, Wasserstofftechnik und Supraleittechnik.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Forschende enthüllen neue Funktion von Onkoproteinen

Forschende der Uni Würzburg haben herausgefunden: Das Onkoprotein MYCN lässt Krebszellen nicht nur stärker wachsen, sondern macht sie auch resistenter gegen Medikamente. Für die Entwicklung neuer Therapien ist das ein…

Mit Kleinsatelliten den Asteroiden Apophis erforschen

In fünf Jahren fliegt ein größerer Asteroid sehr nah an der Erde vorbei – eine einmalige Chance, ihn zu erforschen. An der Uni Würzburg werden Konzepte für eine nationale Kleinsatellitenmission…

Zellskelett-Gene regulieren Vernetzung im Säugerhirn

Marburger Forschungsteam beleuchtet, wie Nervenzellen Netzwerke bilden. Ein Molekülpaar zu trennen, hat Auswirkungen auf das Networking im Hirn: So lässt sich zusammenfassen, was eine Marburger Forschungsgruppe jetzt über die Vernetzung…

Partner & Förderer