Europäisches Austauschprogramm bringt Hochschulen in Europa zusammen

Das europäische Programm Erasmus Mundus geht in die zweite Runde. Es soll Menschen besser vernetzen, neue Potenziale erschließen, Partner zusammen bringen und die Gemeinschaft stärken.

Cornelia Quennet-Thielen, Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), sagte am Mittwoch anlässlich der nationalen Startkonferenz in Berlin: „Die wichtigste Neuerung sind die Stipendien für Doktoranden – denn dadurch geben wir exzellenten Nachwuchskräften einen Anreiz, über den Master hinaus in Europa zu bleiben. Damit wird der europäische Hochschulraum zu einem Anziehungspunkt für die besten Köpfe aus aller Welt.“

Erasmus Mundus II baut auf dem derzeitigen Erasmus Mundus-Programm auf. Die zweite Runde läuft von 2009 bis 2013 und ist mit 950 Millionen Euro ausgestattet. Das ist viermal so viel, wie für die erste Phase des Programms von 2004 bis 2008 zur Verfügung stand (230 Millionen Euro), in der fast 6.200 Studierende und über 1.100 Dozenten gefördert wurden. Mit über 100 Erasmus-Mundus-Masterstudiengängen in verschiedenen Fachrichtungen spielen europäische Hochschulen gemeinsam in einer Liga mit den USA, Australien und anderen Ländern.

„Erasmus Mundus ist heute zu einem Markenzeichen für exzellente Studienangebote in Europa geworden“, sagte Quennet-Thielen. Sie forderte die deutschen Hochschulen auf, sich noch aktiver als bisher an Erasmus Mundus zu beteiligen. „Erasmus Mundus hilft den Hochschulen, ihr Profil zu schärfen, denn nicht jede Hochschule kann Studierenden ein solch attraktives Angebot bieten.“

Die Staatssekretärin machte deutlich, dass Deutschland in den vergangenen Jahren unter anderem mit der Exzellenzinitiative, dem Hochschulpakt und der Alexander von Humboldt-Professur bereits viel für die Attraktivität der Hochschulbildung getan habe: „Dennoch dürfen wir gerade jetzt in unseren Anstrengungen nicht nachlassen. Bildung ist das wichtigste Kapital, das uns in Zeiten der Krise zur Verfügung steht.“ Allein die Ausgaben für Bildung und Wissenschaft im Rahmen des Konjunkturprogramms II der Bundesregierung umfassen elf Milliarden Euro.

Ute Erdsiek-Rave, schleswig-holsteinische Bildungsministerin und Beauftragte des Bundesrates im Bildungsministerrat der Europäischen Union, hob die Bedeutung des Programms für den Bologna-Prozess hervor. „Durch die Vernetzung von Wissenschaft und Forschung über Grenzen hinweg, durch gemeinsame Abschlüsse und durch Vergleichbarkeit lassen sich die Möglichkeiten unserer Hochschulen um ein Vielfaches potenzieren. Das gegenseitige Profitieren voneinander, das Einbringen eigener Stärken im Sinne gemeinsamer Ziele – das leitet diesen Prozess. Erasmus Mundus unterstützt das auf hervorragende Weise. Erasmus Mundus macht Mut, dass es uns gelingt, den aktuellen und künftigen Herausforderungen durch die Bündelung von internationalem Know-how zu begegnen. Die Fortsetzung und Ausweitung des Programms ist deshalb eine gute Nachricht für Europa, für Deutschland und für seine Bundesländer!“

Erasmus Mundus II sieht folgende Neuerungen vor:

Ausweitung der Förderung auf Doktoranden: Derzeit werden nur Studenten bis zum Masterniveau gefördert.
Erhöhung der Förderung für europäische Studierende: Sie werden Studierenden aus Drittländern gleichgestellt.

Stärkere Öffnung für Drittländer: Hochschulen in Drittländern sollen als Vollmitglieder in den Konsortien mitarbeiten, EU und Drittländer sich gegenseitig bereichern.

Weitere Informationen zu dem Programm Erasmus Mundus finden Sie auf den Internetseiten des Deutschen Akademischen Austauschdienstes: http://www.eu.daad.de/eu/erasmus/05332.html
und der Europäischen Kommission
http://ec.europa.eu/education/external-relation-programmes/doc72_en.htm

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