Lehrer für engere Zusammenarbeit mit Wirtschaft

Acht von zehn Lehrern begrüßen das Engagement deutscher Unternehmen in Schulen und wünschen sich eine Ausweitung. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag des Unternehmensnetzwerks Wissensfabrik.

Die Meinungsforscher hatten in einer repräsentativen Umfrage deutschlandweit 500 Lehrer von Grund-, Haupt- und Realschulen sowie Gymnasien (Sekundarstufe 1) befragt. 78% von ihnen sind der Meinung, dass das Engagement von Unternehmen in Schulen den Unterricht bereichert und die Bildungsqualität steigert. Etwa jeder zweite Lehrer wünscht sich Unterstützung in den Bereichen Mathematik, Naturwissenschaften (49%) und Technik (46%). Ebenso viele Pädagogen (49%) halten die Vermittlung wirtschaftlichen Verständnisses für eine Aufgabe, an der sich Unternehmen beteiligen sollten.

Schüler fit für die Zukunft machen

„Es ist ein wichtiges Signal, dass eine deutliche Mehrheit der Lehrer die Kooperation von Schule und Wirtschaft so positiv sieht. Beide Seiten wollen die Schüler fit für die Zukunft machen. Auch die Projekte der Wissensfabrik tragen dazu bei, dieses Ziel gemeinsam zu erreichen“, so Franz Fehrenbach, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH, einem Gründungsmitglied der Wissensfabrik.

Befragt nach den Arten der Zusammenarbeit erwartet die deutliche Mehrheit der Lehrer mehr als ein rein finanzielles Engagement der Unternehmen. Knapp 90% betrachten Bildungspartnerschaften, zum Beispiel in Form einer konkreten Zusammenarbeit bei Projekten, als den richtigen Weg. Etwa die Hälfte der Befragten (49%) hat bereits eigene Erfahrungen mit Bildungskooperationen gemacht. 90% davon wurden von den beteiligten Pädagogen positiv bewertet.

Natürliche Neugier fördern

Die unmittelbare inhaltliche Zusammenarbeit mit Partnerschulen ist auch der Ansatz des Unternehmensnetzwerks Wissensfabrik, in dem sich rund 60 führende Unternehmen aus Industrie und Mittelstand einbringen. „Wir setzen dabei auf die pädagogische Kompetenz der Lehrer, die unsere Projekte Tag für Tag im Unterricht einsetzen“, erläutert Dr. Martina von Deessen, Vorstandsvorsitzende der Wissensfabrik. „Im Mittelpunkt der Projektarbeit steht das gemeinsame Tüfteln und Experimentieren der Schüler, die sich auf diese Weise aktiv neues Wissen erschließen“, so von Deessen weiter.

Neben „NaWi – geht das?“, einer Experimentierkiste, die Grundschülern naturwissenschaftliche Inhalte nahe bringt, engagiert sich die Wissensfabrik ab Herbst diesen Jahres unter anderem auch bei der Vermittlung technischer Inhalte an Grundschulen. Die „Kinder entdecken Technik“-Kisten sind mit diversen Werkzeugen und Materialien ausgestattet und beschäftigen sich mit Aufgabenstellungen aus den Bereichen der Bau-, Fahrzeug- und Elektrotechnik. Leitgedanke bei der Entwicklung waren Erkenntnisse der Neurowissenschaft zur Gehirnentwicklung und den damit verbundenen Randbedingungen von Lernen, also der Aneignung von Fähigkeiten, Fertigkeiten und Einstellungen. Die Technikkiste ist in Zusammenarbeit mit dem Transferzentrum für Neurowissenschaften und Lernen in Ulm und dem Lehrstuhl für Technik und ihre Didaktik an der Universität Dortmund entstanden.

Die Aktivitäten der Wissensfabrik erfolgen unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Köhler. Das Staatsoberhaupt hatte die deutsche Wirtschaft im März 2007 in einem Zeitungsinterview zu einem stärkeren sozialen Engagement in Schulen aufgefordert und in diesem Zusammenhang die Wissensfabrik als positives Beispiel genannt.

Über die Wissensfabrik – Unternehmen für Deutschland e.V.:

Die „Wissensfabrik – Unternehmen für Deutschland e.V.“ ist eine offene Plattform für Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Initiativen, die Wissen als Schlüssel für mehr Wirtschaftswachstum fördern und teilen möchten. Mittlerweile machen sich rund 60 deutsche Unternehmen in dem Unternehmensnetzwerk für mehr Bildung in Deutschland stark. Sie engagieren sich in mehr als 500 Bildungspartnerschaften in Kindergärten, Grundschulen, weiterführenden Schulen und im Hochschulsektor.

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Thomas Möller presseportal

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