180 Mio. Euro mehr für Gesundheitsforschung / Patientinnen und Patienten sollen schnell von Forschungsergebnissen profitieren

„Moderne Gesundheitsforschung führt zu einer besseren medizinischen Versorgung von Patientinnen und Patienten. Gleichzeitig trägt sie dazu bei, die Kosten im Gesundheitswesen einzudämmen“, sagte Bundesforschungsministerin Annette Schavan am Dienstag in Berlin. „Die Gesundheitsforschung ist deshalb eine unserer wichtigsten Aufgaben. Wir werden unsere Investitionen in dieses Gebiet in den nächsten Jahren deutlich steigern.“

In den kommenden vier Jahren wird das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) insgesamt 630 Millionen Euro für Gesundheitsforschung ausgeben. Das sind 180 Millionen Euro mehr als ursprünglich geplant. Damit stehen ab 2008 jährlich 160 Millionen Euro zur Verfügung. „Von diesen höheren Ausgaben werden viele Millionen Menschen ganz unmittelbar profitieren“, sagte Schavan. „Wir müssen jetzt dafür sorgen, dass Forschungsergebnisse möglichst schnell in die konkrete Versorgung von Patienten umgesetzt werden.“

Diese Patientenorientierung soll durch neue Strukturen in der Forschung erreicht werden. Im Vordergrund der Fördermaßnahmen des BMBF steht die klinische Forschung, in die das zusätzliche Geld investiert wird. Die neuen Ansätze beinhalten Klinische Studienzentren, Krankheitsbezogene Kompetenznetze und Integrierte Forschungs- und Behandlungszentren.

Insbesondere bei diesen integrierten Zentren sollen exzellente Forschung zu einem wichtigen Krankheitsthema an der medizinische Fakultät und dem Universitätsklinikum in einer Region sinnvoll miteinander verzahnt werden. Dadurch profitieren mehr Patienten direkt von der Forschung. Es sollen international ausstrahlende Schwerpunkte mit hervorragenden Bedingungen für den wissenschaftlichen Nachwuchs entstehen. Für jedes dieser Zentren stellt das BMBF jährlich rund 4 Millionen Euro über fünf Jahre zur Verfügung. Eine zweite Förderperiode über fünf Jahre kann sich anschließen.

Ziel der Gesundheitsforschung ist eine bessere medizinische Behandlung. Die Lebensqualität der Menschen steht im Mittelpunkt. Durch eine effizientere Versorgung ist gleichzeitig eine Senkung der Gesundheitsausgaben möglich. Als Beispiel kann die Präventionsforschung dienen. Sie untersucht, welche Präventionsmaßnahmen wirklich das Auftreten von Krankheiten verhindern und deshalb ausgeweitet werden sollten. Andere Maßnahmen könnten sich als wirkungslos herausstellen und könnten daher eingestellt werden.

Zum Forschungsstandort Deutschland sagte Schavan: „Die Gesundheitswirtschaft ist international ein stark wachsender Markt. Gesundheitsforschung und Medizintechnik gehören daher zu den Innovationsfeldern, die wir mit der Hightech-Strategie stärken wollen.“ Die Ministerin kündigte daher an, Forschungsverbünde zwischen Industrie und Wissenschaft auf dem Gebiet der Gesundheitsforschung verstärkt zu fördern.

Aktionsplan Medizintechnik

Mit dem erstmalig vorgelegten Aktionsplan Medizintechnik bündelt das Forschungsministerium seine Förderaktivitäten auf diesem Gebiet. Das wichtigste Ziel des Aktionsplans besteht darin, die Forschungs- und Wettbewerbssituation Deutschlands in der Medizintechnik weiter zu verbessern. Der Aktionsplan definiert Fokusthemen in drei Bereichen: Bildgebungsverfahren, die präzise Ansichten des menschlichen Gehirns oder von Organen ermöglichen, die Medizintechnik in Rehabilitation und Pflege und schließlich die Medizintechnik für die regenerative Medizin, bei der Zellen außerhalb des Körpers vermehrt und anschließend in den Körper transplantiert werden. So sollen gestörte Gewebe oder Organfunktionen unterstützt werden.

Mit dem Aktionsplan Medizintechnik will das Forschungsministerium auch die intensivere Vernetzung der Forscherinnen und Forscher untereinander und mit Partnern aus der Wirtschaft anregen. Der Plan wird – abhängig von laufenden wissenschaftlichen Entwicklungen und den Erfahrungen aus der Förderpolitik – im kommenden Jahr fortgeschrieben und erweitert.

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