Gemeinsam für Technik begeistern

Die Technische Universität Chemnitz und Siemens haben ihre gemeinsamen Anstrengungen zur Nachwuchsgewinnung für technische Studiengänge intensiviert: Siemens unterstützt deshalb zum dritten Mal in Folge mit 10.000 EUR den bundesweiten Roboterwettbewerb für Schüler „RoboKing“. Den symbolischen Scheck übergab heute der Leiter der Siemens Niederlassung Chemnitz, Wolfgang Kanzler, an den Rektor der TU Chemnitz, Prof. Dr. Klaus-Jürgen Matthes.

An der TU Chemnitz organisieren seit vier Jahren außergewöhnlich engagierte Studenten den bundesweiten Roboterwettbewerb für Schüler „RoboKing“, um den Nachwuchs für die Technik zu begeistern. „Es gibt laut VDI zur Zeit 22.000 offene Stellen für Ingenieure, die nicht besetzt werden können“, erklärt Prof. Peter Protzel, Inhaber der Professur Prozessautomatisierung und Initiator des RoboKing, den Hintergrund der Aktion. Auch Siemens hat bundesweit Probleme, alle offenen Stellen im ingenieurtechnischen Bereich zu besetzen und erwartet angesichts der demografischen Entwicklung zukünftig sogar eine Verschärfung dieser Situation. Daher stieß die Idee des RoboKing bei Prof. Klaus Wucherer, Mitglied des Vorstands der Siemens AG und Honorarprofessor an der TU Chemnitz, auf offene Ohren und er sagte erneut eine Spende über 10.000 Euro zur Unterstützung des Wettbewerbs zu.

Die Sponsorengelder werden nicht nur für die Organisation und Durchführung des Wettbewerbs verwendet, sondern die TU unterstützt damit auch bedürftige Schulen mit je 350 Euro als „Anschubfinanzierung“ für den Bau eines Roboters. Dieses Konzept ist einmalig unter den existierenden Technik-Wettbewerben, denn hier hängt die Teilnahmemöglichkeit nur vom Interesse der Schüler und Lehrer, nicht von der finanziellen Situation der Schule ab. Der RoboKing hat sich als technisch anspruchsvollster Roboterwettbewerb für Schüler etabliert und das Finale des RoboKing 2007 findet vom 16. bis 18.3. 2007 auf der CeBIT statt.

Die TU Chemnitz und Siemens arbeiten in Forschung und Lehre bereits mehr als 15 Jahre sehr eng zusammen, seit Ende 2002 auf der Basis eines Kooperationsvertrags. Siemens Vorstandsmitglied Prof. Wucherer ist als „Pate“ der TU für die Beziehungen auf oberster Ebene verantwortlich. Rund 60 Forschungskooperationen bzw. -projekte in Maschinenbau, Elektrotechnik, Informationstechnik, Mikrosystemtechnik, Kommunikationstechnik und Informatik wurden bislang erfolgreich abgeschlossen, und auch in der praxisnahen Ausbildung gehen Siemens und die TU gemeinsame Wege. Seit 2001 besteht die Studenten Initiative Siemens Sachsen (SISS) e. V. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, den ingenieurtechnischen Nachwuchs schon während des Studiums mit Praxisprojekten gezielt auf den späteren Einsatz in Unternehmen der Region vorzubereiten und auf diese Weise auch der Abwanderung von Fachkräften entgegen zu wirken. 35 Studierende der TU Chemnitz sind derzeit als Praktikanten oder Werkstudenten bei Siemens Chemnitz im Einsatz, jährlich werden drei bis fünf Diplomanden betreut. Seit 2002 stellte das Unternehmen allein in Chemnitz 25 Absolventen der TU ein.

Die SISSPEK AG, eine Arbeitsgemeinschaft des SISS e.V., der Siemens Professional Education (SPE) und von Schülern des Johannes-Kepler- Gymnasiums sowie der Mittelschule Am Flughafen in Chemnitz, ist neben dem RoboKing-Wettbewerb ein weiteres aktuelles Beispiel der gemeinsamen Aktivitäten im Bereich der Nachwuchsgewinnung. Ein erstes Ziel der SISSPEK-Mitglieder ist es, eine Fräsmaschine zu konstruieren und nach den eigenen Plänen zu bauen. Sie treffen sich seit September 2006 regelmäßig unter Anleitung von Studenten sowie Auszubildenden von Siemens. Derzeit lernen sie mit CAD-Tools umzugehen und machen erste Konstruktionsübungen.

Auch auf der Basis von Vorschulprojekten innerhalb des Siemens Programms Generation21 werden Siemens und die TU Chemnitz künftig zusammenarbeiten.

Media Contact

Mario Steinebach Technische Universität Chemnitz

Weitere Informationen:

http://www.tu-chemnitz.de

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