Neuartige Laserkodierungs-Technologie für pharmazeutische Glasverpackungen

Ein vollkommen neues und innovatives Laserkodierungssystem ermöglicht den Herstellern von Glasspritzen für parenterale Anwendungen die eindeutige Kennzeichnung von Glasbehältern und damit die exakte Rückverfolgbarkeit vom Hersteller bis zum Endkunden.

Mit dieser Innovation können pharmazeutische Unternehmen ein verlässliches Rückverfolgungssystem (Track & Trace) entwickeln und das Risiko einer Verwechslung von Spritzen und Chargen weiter verringern. Gleichzeitig ist die Laserkodierungstechnologie ein wirksames Mittel gegen Medikamentenfälscher.

Der Vorteil: die Sicherheit des Patienten für pharmazeutische und diagnostische Produkte ist gewährleistet. Die laserkodierten Behälter erfüllen Reinraumstandards; für die Kodierung werden keine zusätzlichen Chemikalien oder Materialien benötigt. Das Laserkodierungssystem kann zudem leicht in bestehende Abfüllsysteme integriert werden und bietet damit einen stabilen, hochreproduzierbaren und sicheren Prozess.

Der Laserkodierungsprozess wurde von einem Team aus Experten der pharmazeutischen Industrie, der Glasrohrproduktion, Pharmaverpackungen und von Lieferanten für Software- und visuelle Prüfung entwickelt und unter Produktionsbedingungen getestet.

Beteiligt waren die Unternehmen Roche Diagnostics GmbH, SCHOTT forma vitrum AG, SCHOTT-Rohrglas GmbH, Seidenader Vision GmbH und Vesdo AG.

Der Machbarkeitsnachweis für die Großserienproduktion liegt nun vor und der Prozess kann implementiert werden.

Verschiedene Tests haben bewiesen, dass die Laserkodierung keinerlei Mikrorisse verursacht und keinen Effekt auf die mechanische Stabilität des Glases hat. Im Prozess wird jeder Behälter mit einem zu 100 % lesbaren individuellen 2D Datenmatrix-Code versehen. Um vollständige Lesbarkeit auch auf der gewölbten Glasoberfläche der Spritzen zu garantieren, hat das Team spezielle Algorithmen und Testmethoden entwickelt.

Das Laserkodierungs-Konzept bietet außerdem ein Dokumentationsinstrument, das einen Pfad für jeden Behälter anlegt, in dem Informationen wie Produktionsort, Fülldatum, Verfallsdatum oder Anwendungszeitpunkt gespeichert werden können. Der Code ist winzig, nur 2 x 2 mm. Der auf den Behälter aufgebrachte 2D Datenmatrix-Code ist für das menschliche Auge kaum wahrzunehmen, aber er gestattet die Indizierung eines Datenbank-Eintrags mit spezifischen Daten des jeweiligen Produktes, so zum Beispiel Medikamentenspezifikationen, Dosierung, Produktionslinie oder Charge.

Dieser Eintrag kann innerhalb der Lebensdauer des Produktes um zusätzliche Daten erweitert werden.

Der Prozess kann sowohl für Spritzen als auch für Fläschchen, Karpulen und Ampullen eingesetzt werden.

Media Contact

Matthias Reinig SCHOTT AG

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Verfahrenstechnologie

Dieses Fachgebiet umfasst wissenschaftliche Verfahren zur Änderung von Stoffeigenschaften (Zerkleinern, Kühlen, etc.), Stoffzusammensetzungen (Filtration, Destillation, etc.) und Stoffarten (Oxidation, Hydrierung, etc.).

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Trenntechnologie, Lasertechnologie, Messtechnik, Robotertechnik, Prüftechnik, Beschichtungsverfahren und Analyseverfahren.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Das Mikrobiom verändert sich dynamisch und begünstigt wichtige Funktionen für den Wirt

Ein interdisziplinäres Forschungsteam des Kieler SFB 1182 untersucht am Beispiel von Fadenwürmern, welche Prozesse die Zusammensetzung des Mikrobioms in Wirtslebewesen steuern. Alle vielzelligen Lebewesen – von den einfachsten tierischen und…

Wasser im Boden – genaue Daten für Landwirtschaft und Klimaforschung

Die PTB präsentiert auf der Woche der Umwelt, wie sich die Bodenfeuchte mithilfe von Neutronenstrahlung messen lässt. Die Bodenfeuchte hat nicht nur Auswirkungen auf die Landwirtschaft, sondern ist als Teil…

Bioreaktor- und Kryotechnologien für bessere Wirkstofftests mit humanen Zellkulturen

Medizinische Wirkstoffforschung… Viele Neuentwicklungen von medizinischen Wirkstoffen scheitern, weil trotz erfolgreicher Labortests mit Zellkulturen starke Nebenwirkungen bei Probanden auftreten. Dies kann passieren, wenn zum Beispiel die verwendeten Zellen aus tierischem…

Partner & Förderer