Neue Förderlandschaft und Finanzkrisen bremsen Innovationen mit Mikrotechnik

In einer Befragung unter Geschäftsführern und Forschern aus der Mikrotechnik-Branche gaben 43 Prozent an, die Finanzierung von Entwicklungen mit Mikrotechnik sei spürbar schwieriger geworden. 42 Prozent der Befragten sehen die Innovationskraft der Mikrotechnik-Branche in Deutschland in Gefahr.

Besonders für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) haben sich, den Experten zufolge, die Fördermöglichkeiten verschlechtert. Nachdem relevante Förderprogramme wie das Programm „Mikrosystemtechnik“ beim BMBF eingestellt wurden, sei es für Mikrotechnik-Unternehmen nicht mehr so einfach, geeignete Förderquellen zu identifizieren. Bund und Länder würden aber auch insgesamt weniger Mittel als früher für Technologienetwicklung in Unternehmen zur Verfügung stellen.

Nach Meinung der Experten trägt vor allem die momentane Finanzmarktlage zum Innovationsstau bei. Im Zuge der Finanzkrisen seien Finanzierungsinstrumente weggefallen. Aufgrund verschärfter Finanzmarktregelungen würden seltener Kredite bewilligt – besonders, wenn die zu finanzierende Technologienetwicklung mit einem hohen Risiko verbunden ist. Schwierig sei die Lage vor allem für Start-ups, die auf der Suche nach Seed-Finanzierung sind.

Es gibt auch Branchenvertreter, die die aktuell schwierige Finanzierungslage als Mittel für eine gesunde Marktbereinigung betrachten. Wer wirklich Innovatives mit Marktpotenzial entwickele und das passende Finanzierungsmodell finde, heißt es, könne auch weiterhin ausreichende Innovationsfinanzierung erhalten. Für anwendungsnahe Entwicklungen stünden zum Beispiel immer noch ausreichend Fördergelder bereit.

Grafiken zur Befragung stehen unter http://www.ivam.de/research/statistics zum Download bereit.

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Mona Okroy idw

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