Moderne Stadtkultur als eine Triebfeder gesellschaftlicher Modernisierung

Das Street View-Auto von Google fährt durch deutsche Städte und nimmt Häuser, Plätze, Straßen auf, um sie im Internet für jeden zu jeder Zeit virtuell zugänglich zu machen. Ist das eine neue Variante der Globalisierung urbaner Kultur, deren Auswirkung auf unser Bild von Stadt und die von uns gelebte Urbanität wir kaum noch zu ermessen in der Lage sind?

Michael Müller, Hochschullehrer für Kunst- und Kulturgeschichte an der Universität Bremen, analysiert in seiner jüngsten Veröffentlichung „Kultur der Stadt. Essays für eine Politik der Architektur“ moderne Kultur- und Raummodelle sowie Ästhetisierungs- und Musealiserungsprozesse des urbanen Raumes. Für ihn ist moderne Kultur städtische Kultur, die durch Architektur und Raum geprägt wird. Sie richtet sich nicht mehr nur an das Bildungsbürgertum, sondern an die Gesamtheit der Menschen eines Landes, angesichts der Globalisierung der Märkte und der Medien an die Gesamtheit der am Globalsystem beteiligten Menschen.

Michael Müller beschäftigt sich seit Jahren im Forschungsschwerpunkt „Bild, Raum, Vermittlung“ des Instituts für Kunstwissenschaft und Kunstpädagogik im Fachbereich Kulturwissenschaften der Universität Bremen mit der „Kultur der Stadt“. Nach der gemeinsam mit Franz Dröge verfassten Untersuchung über „Die ausgestellte Stadt. Zur Differenz von Ort und Raum“ (2005) ist jetzt die Fortsetzungs-Studie „Kultur der Stadt. Essays für eine Politik der Architektur“ im transcript-Verlag erschienen.

In den vergangenen Jahren spielte die Auseinandersetzung mit Positionen und Tendenzen der modernen und zeitgenössischen Architektur, des Designs und der (elektronischen) Massenmedien vor dem Hintergrund der Veränderung des urbanen Raums in den wissenschaftlichen Arbeiten von Professor Michael Müller eine besondere Rolle. Mit der neuen Publikation trägt er einmal mehr die universitäre Arbeit in den stadtöffentlichen Diskurs. Themen des Buches sind: Stadt als Ort kultureller Produktion¸ Straße und Integration; Drei Stadtmodelle; Die gesuchte Befriedigung am bloßen Sehen; Bild und Raum; Ästhetisierung, Kultur und Ökonomie; Museum und Stadt; Museum und Selbstinszenierung; Avantgarde, Subjekt und Massenkultur; Der Traum ewiger Ordnung; Kritik von Links; Walter Benjamin: Architektur für das schlechte Neue; Methodischer Perspektivwechsel und ökonomisches Kulturmodell.

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Fachbereich Kulturwissenschaften
Prof. Dr. Michael Müller
Institut für Kunstwissenschaft und Kunstpädagogik
Sprecher des Instituts für Architektur, Kunst und städtische Kultur: Architop
Tel: 0049-(0)421-21867740
E-Mail: michmue@uni-bremen.de

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Eberhard Scholz idw

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http://www.uni-bremen.de

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