Informations-Highway für Nahverkehr – Dynamisch informierte Fahrgäste sind zufriedene Fahrgäste

Moderne Informationstechnologie ist DER Schlüssel zu zufriedenen Fahrgästen im öffentlichen Nahverkehr – mit viel Potenzial. Das zeigt eine aktuelle Studie der Fachhochschule St. Pölten.

In dieser wurden die Bedürfnisse der modernen Reisenden nach aktueller Fahrplan-Information den technischen Möglichkeiten des digitalen Zeitalters gegenübergestellt. Verschiedene Systeme für einen dynamischen – also zeitgerechten – Informationstransfer von den Leitstellen an die Fahrgäste wurden dabei verglichen und einer Kosten-Nutzenanalyse unterzogen. Diese bietet nun erstmals eine fundierte Basis für Entscheidungen, wo welche elektronischen Informationssysteme wann am sinnvollsten zum Einsatz kommen könnten.

Am Handy die aktuellsten Wetterdaten aus dem Skigebiet und die Börsenkurse aus New York – global und in Echtzeit informiert, könnte die Wartezeit an der Haltestelle wie im Fluge vergehen. Wäre da nicht die lästige Fahrplanänderung, die man aber frühestens mit der Ankunft des verspäteten Busses erfährt. Denn der wettergegerbte Print-Fahrplan kennt kein Update im Minutentakt. Tatsächlich erlauben sogenannte dynamische Fahrgastinformationssysteme (DFI) aber genau dies, die aktuelle und flexible Information von Fahrgästen über die gegenwärtige Verkehrssituation. Nun wurde am Studiengang Eisenbahn-nfrastrukturtechnik der Fachhochschule St. Pölten das Bedürfnis der Fahrgäste nach Information mit den technischen Möglichkeiten verschiedener Systeme in Beziehung gesetzt und verglichen. Dank der weiteren Berücksichtigung der Lebenszyklus-Kosten solcher Systeme konnte so erstmals eine solide Entscheidungshilfe für ihren umfassenderen Einsatz geschaffen werden.

INFORMATION 🙂 STATT FREUNDLICHKEIT 🙁 Tatsächlich zeigt der Absolvent des Studiengangs Eisenbahn-Infrastrukturtechnik Ewald Mayer, BSc in seiner soeben fertiggestellten Bachelorarbeit Überraschendes, wenn es um das Bedürfnis der Fahrgäste nach aktueller Information geht. Dazu Mayer: „Gute – also aktuelle – Information über Fahrplanänderungen sind den Fahrgästen wichtiger als die Freundlichkeit des Personals und sogar wichtiger als der Umweltschutz. Ganz klar also ein Top-Kriterium für die Zufriedenheit von Kunden des öffentlichen Nahverkehrs.“ Diese eindeutigen Aussagen gelangen ihm durch einen umfassenden Vergleich verschiedener Studien aus dem deutschen Sprachraum, die sich intensiv mit den Bedürfnissen von Fahrgästen auseinandersetzen. Das so erhaltene Bild dient Mayer als Grundlage für seine weiteren Analysen verschiedener Informationssysteme.

Denn selbstverständlich werden weltweit bereits verschiedenste Systeme eingesetzt, deren Ziel es ist, dem Kundenbedürfnis nach zeitgerechter Information zu entsprechen: DFI-Anzeigen, in Form von großen Überkopf-Displays, Bildschirme (TFT-Monitore), elektronische Fahrpläne und Services für mobile Endgeräte wie z.B WAP, NFC, SMS und QR, sowie sprechende Fahrpläne für sehbehinderte Fahrgäste. Doch inwieweit diese zum Teil sehr aufwendigen Dienste den Informationsbedürfnissen gerecht werden – und ob dabei die Kosten in Relation zum Nutzen stehen – wurde nun erstmals am Studiengang für Eisenbahn-Infrastrukturtechnik systematisch analysiert.

INFORMIEREN STATT PROBIEREN
Die immer größer werdende Bedeutung einer solchen Übersicht erläutert FH-Dozent DI Dr. Bernhard Rüger: „Die Entwicklung elektronischer, insbesondere mobiler Informationssysteme wird immer rasanter. Da wird es für die Verkehrsbetriebe zunehmend kostenintensiver, die neuen Systeme auszuprobieren. Fundierte Informationen über die Vor- und Nachteile der einzelnen Systeme sind also gefragt – und wir liefern diese.“ Dabei fallen die Ergebnisse der nun fertig gestellten Analyse erstaunlich klar aus, wie Dr. Rüger erklärt: „Grob gesagt, lassen sich zwei Kategorien des Systemnutzens solcher Fahrgastinformationsmedien differenzieren. Zum einen kostenintensive Systeme mit hohem Kundennutzen, die zahlreiche Fahrgäste gleichzeitig informieren können, und zum anderen günstige Systeme mit gutem Kundennutzen, die jeweils nur von einzelnen Reisenden wahrgenommen werden können.“

Große Displays wie die DFIs gehören dabei in die erste Kategorie, während die meisten der mobilen Dienste in die zweite fallen. Interessanterweise stellten sich die sogenannten TFT-Monitore als beste Allrounder heraus. Sie bieten einen idealen Kompromiss was die Anforderungen der Fahrgäste nach Information und den Aufwand für ihre umfassende Installation betrifft.

Insgesamt gelingt es dem – österreichweit einzigen – Studiengang Eisenbahn-Infrastrukturtechnik mit dieser Studie sein Know-How über den öffentlichen Nahverkehr in Beziehung zu setzen mit einem weiteren Expertisebereich der FH St. Pölten, den modernen Informationsmedien. Eine Kombination, die sich immer mehr zum Alleinstellungsmerkmal der FH St. Pölten entwickelt.

Über die Fachhochschule St. Pölten
Die Fachhochschule St. Pölten ist Anbieterin praxisbezogener und leistungsorientierter Hochschulausbildung in den Bereichen Technologie, Wirtschaft und Gesundheit & Soziales. In mittlerweile 16 Studiengängen werden knapp 2.000 Studierende betreut. Neben der Lehre widmet sich die FH St. Pölten intensiv der Forschung. Die wissenschaftliche Arbeit erfolgt innerhalb der Studiengänge sowie in eigens etablierten Instituten, in denen laufend praxisnahe und anwendungsorientierte Forschungsprojekte entwickelt und umgesetzt werden.
Kontakt FH St. Pölten:
FH-Doz. DI Dr. Bernhard Rüger
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