Großhandelskaufleute – mit Tarifvertrag verdienen sie mehr

Das Bruttomonatseinkommen von Großhandelskaufleuten beträgt auf Basis einer 38-Stunden-Woche durchschnittlich 2.592 Euro. Zu diesem Ergebnis kommt eine Online-Umfrage des Internetportals http://www.lohnspiegel.de/, das vom WSI-Tarifarchiv der Hans-Böckler-Stiftung betreut wird.

Rund 1.500 Großhandelskaufleute haben sich daran beteiligt. „Unsere Daten ergeben ein differenziertes Bild von der Einkommenssituation dieser Berufsgruppe nach Berufserfahrung, Betriebsgröße und auch Geschlecht.“, sagt WSI-Tarifexperte Dr. Reinhard Bispinck. „Mit Tarifvertrag verdienen die Großhandelskaufleute deutlich mehr: im Schnitt erhalten sie 2.881 Euro und damit 374 Euro mehr als die Beschäftigten in Betrieben ohne Tarifbindung, die auf 2.508 Euro kommen“.

Die Auswertung kommt u. a. zu folgenden Ergebnissen:

Berufserfahrung: Berufserfahrung zahlt sich aus. Das Monatseinkommen von Großhandelskaufleuten mit weniger als fünf Jahren Berufserfahrung beträgt im Schnitt 1.988 Euro, bei 10 bis 14 Jahren Berufserfahrung steigt es auf rund 2.617 Euro und bei über 20 Jahren Berufserfahrung klettert es auf rund 3.196 Euro.

Betriebsgröße: In Betrieben mit unter 100 Beschäftigten beträgt das durchschnittliche Monatseinkommen der Großhandelskaufleute 2.471 Euro. In Betrieben mittlerer Größe klettert es im Durchschnitt auf 2.708 Euro und in Betrieben mit über 500 Beschäftigten ist der Durchschnittsverdienst mit 2.952 Euro am höchsten.

West – Ost: Während eine Großhandelskauffrau oder ein Großhandelskaufmann in Westdeutschland durchschnittlich 2.612 Euro erhält, bekommt sie/er in Ostdeutschland 2.431 Euro. In den neuen Bundesländern verdienen damit Großhandelskaufleute 7 Prozent weniger als ihre Kollegen/innen in den alten Bundesländern.

Frauen – Männer: Frauen verdienen als Großhandelskauffrauen weniger als ihre männlichen Kollegen. Im Durchschnitt liegt ihr Einkommen mit 2.273 Euro 16 Prozent unter dem der Männer mit 2.705 Euro.

Überstunden: Rund 59 Prozent der Großhandelskaufleute arbeiten im Allgemeinen mehr als vertraglich vereinbart. Circa 47 Prozent davon bekommen dafür eine entsprechende Bezahlung oder Freizeitausgleich, knapp 53 Prozent erhalten keine Überstundenvergütung.

Das Projekt „LohnSpiegel“ erhebt und analysiert die Einkommens- und Arbeitsbedingungen von Beschäftigten in Deutschland. Es ist Bestandteil des internationalen Wage-Indicator-Netzwerks, an dem Projekte aus mehr als 40 Ländern mit gleicher Zielrichtung beteiligt sind. Die LohnSpiegel-Daten werden im Rahmen einer kontinuierlichen Online-Erhebung ermittelt, an der sich die Besucherinnen und Besucher der Webseite „www.lohnspiegel.de“ freiwillig und anonym beteiligen können. Zurzeit bietet der LohnSpiegel einen Gehalts-Check für rund 280 Berufe.

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Rainer Jung idw

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