Studierneigung bleibt bei 71 Prozent stabil

Migranten besonders an Studium interessiert – Thüringer sind Schlusslicht


Das Interesse von Schulabsolventen am Hochschulstudium bleibt in Deutschland stabil. Nach einer aktuellen Studie des Hochschul-Informations-Systems (HIS) im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) wollen etwa 71 Prozent aller Berechtigten auch ein Studium aufnehmen. Im vergangenen Jahr lag der Anteil bei 70 Prozent. Das teilte das BMBF am Freitag in Berlin mit. Damit konsolidiert sich die Studierneigung nach dem starken Einbruch in den neunziger Jahren auf damals nur 66 Prozent.

Für die aktuelle Studie befragte die HIS Studienberechtigte erstmals sechs Monate vor dem Schulabschluss. So soll die Nachfrage nach Studienplätzen frühzeitig ermittelt werden. Dabei gaben 62 Prozent an, dass sie sicher oder sehr wahrscheinlich ein Studium aufnehmen werden. Weitere 9 Prozent wollten eventuell studieren. 29 Prozent der Befragten schlossen für sich ein Studium aus. Die Erhebung soll mit einer zweiten Befragung ein halbes Jahr nach Schulabschluss ergänzt werden. Deren Daten werden im Frühsommer 2006 erwartet.

Nach jetzigem Stand ist die Studierneigung von Männern und Frauen praktisch gleich (71 zu 72 Prozent). Deutlich höher liegt sie bei Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund und erreicht 76 Prozent. Beim Studieninteresse gibt es zwar zwischen alten und neuen Bundesländern (71 zu 72 Prozent) fast keinen Unterschied. Allerdings weichen die Zahlen einzelner Bundesländer deutlich voneinander ab. Die höchste Studierneigung zeigen die Studienberechtigten in Sachsen-Anhalt (84 Prozent), Bremen (81 Prozent) und Bayern (78 Prozent). Das geringste Interesse wurde in Thüringen ermittelt (59 Prozent).

Bei den beliebtesten Studienfächern liegen die Wirtschaftswissenschaften und Lehramt mit jeweils 8 Prozent weiter vorn. Es folgen Medizin und Maschinenbau mit jeweils 5 Prozent. Dabei zeigen unverändert mehr Männer als Frauen Interesse an ingenieur- und naturwissenschaftlichen Studiengängen (Maschinenbau 9 Prozent zu 1 Prozent der weiblichen Studienberechtigten). Frauen bevorzugen dagegen die Lehramtsstudiengänge (10 Prozent zu 5 Prozent der männlichen Studienberechtigten) und Medizin (8 Prozent zu 3 Prozent).

Die vollständige HIS-Studie erhalten Sie im Internet unter http://www.bmbf.de/pub/Studienberechtigte_2005_E.pdf

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Silvia von Einsiedel idw

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