Cap der guten Hoffnung: mit Blick auf die entferntesten Sterne

SALT könnte Kerzenflamme auf dem Mond entdecken

Anfang November findet in der südafrikanischen Ortschaft Sutherland die Einweihung des „South African Large Telescope“ (SALT), eines neuen Teleskops der zehn-Meter-Klasse, statt. Fünf Jahre hat man für seine Fertigstellung gebraucht. Es ist das größte optische Einzelteleskop auf der Südhalbkugel der Erde und wird in seinen Dimensionen nur vom texanischen Hobby-Eberly-Teleskop (HET) erreicht.

Damit sind jetzt 70 Prozent des Himmels sowohl auf der Südhalbkugel (SALT) als auch auf der Nordhalbkugel (HET) im Laufe einer Nacht astronomischen Beobachtungen zugänglich. Wie Wolfram Kollatschny, Leiter der Wissenschaftsgruppe um extragalaktische Astrophysik, im Gespräch mit pressetext erklärt, sei SALT etwas weiterentwickelter als HET, doch sei die Zusammenarbeit der beiden Großteleskope unbedingt notwendig, um zu neuen Erkenntnissen in der Galaxieforschung kommen zu können.

Für Südafrika hat, laut Kollatschny, der Bau des Teleskops eine sehr hohe Bedeutung. „Das ganze wurde durch einen Parlamentsbeschluss genehmigt, wobei Südafrika sich zwischen seinen beiden wissenschaftlichen Standbeinen Astronomie und Geologie entscheiden musste. Astronomie ist seitdem das Zugpferd der afrikanischen Wissenschaft“, so Kollatschny gegenüber pressetext. Es gäbe nicht viele gute Standorte auf der Welt, um die Sterne beobachten zu können doch Südafrika sei einer davon. „Das Großteleskop soll künftig Einzelobjekte und Sternsysteme sichtbar machen, die bis zu einer Milliarde Mal schwächer sind, als mit bloßem Auge erkennbar“, sagt der Astrophysiker.

Die Kosten von umgerechnet über 24,5 Mio. Euro konnte die Abteilung für Kunst, Kultur, Wissenschaft und Technologie in Südafrika nur durch internationale Unterstützung bewältigen. Neben der Universität Göttingen und der VolkswagenStiftung in Deutschland haben sich noch Hochschulen aus Polen, Neuseeland und Großbritannien sowie mehrere Spitzenuniversitäten der USA an dem Projekt beteiligt.

Media Contact

Christina Schürz pressetext.austria

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